Premiere:Zehn kleine Todesfälle

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Wer ist nun der Mörder? Wer stirbt als nächstes? Fragen, die die Allinger Laienschauspieler im Agatha-Christie-Stück zu klären haben. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Allinger Theaterverein bringt Klassiker von Agatha Christie auf die Bühne

Von Manfred Amann, Alling

Der Kultur- und Theaterverein Alling unter Leitung von Max Ranftl bringt an fünf Abenden den Weltbestseller "Und dann gab's nur noch eins" der englischen Kriminalautorin Agatha Christie auf die Bühne. Dieser Roman ist mit bis heute etwa 100 Millionen verkauften Exemplaren das meistverkaufte Werk Christies, unter den meistverkauften Büchern aller Zeiten nimmt es einen der vordersten Plätze ein und gilt als der meistverkaufte Kriminalroman aller Zeiten.

Der verzwickte und zuweilen heitere Thriller, bei dem nacheinander zehn Gäste in einem Ferienhaus auf einer Insel vor Südengland auf mysteriöse Weise oder durch Suizid zu Tode kommen, wurde schon oft gespielt und auch verfilmt. Laut Regisseurin Helene Wutz-Weiler ist die große Bekanntheit des Krimis für die Laienschauspieler ein besonderer Ansporn, aber auch eine gewaltige Herausforderung an jeden einzelnen. Oberstes Ziel der von Agatha Christie selbst geschrieben Bühnenfassung sei es, dass es bis zum Ende eine Rätsel bleibe, wer hinter den Morden stecke oder die Opfer in den Suizid treibe. "Wir werden den Spannungsbogen bis zum Ende halten", verspricht Mit-Regisseur Christoph Schachtl, der als erfahrener Theaterspieler selbst eine der Hauptrollen übernimmt. Das Regisseur-Team ist sich einig, dass es nicht einfach war, neben der Rollenzuteilung im Zuge der vielen Probenabende den jeweiligen Charakter, der den Darstellern zugedacht ist, deutlich herauszuarbeiten "Davon lebt das Stück und es ist gelungen", freut sich Wutz-Weiler. "Man möchte nicht glauben, wie sich die Mitwirkenden, jeder auf seine Weise, in ihre Rollen hineinsteigern konnten und so der Krimi-Idee der Autorin sehr nahe kommen."

Vor dem Bekanntwerden über einen Lautsprecher, dass die zehn Gäste nur eingeladen worden waren, um für begangene Verbrechen bestraft zu werden, geben sich alle "normal", als "Kotzbrocken", als Draufgänger oder als ordnungsliebender Ex-Offizier, als frustrierte Alte oder als affektierte Sekretärin. "In ihrer Ausweglosigkeit auf einer einsamen Insel und ihrer Angst vor dem nahen Tod, in der jeder jeden als Täter verdächtigt, zeigt sich dann aber der wahre Charakter jedes einzelnen gnadenlos", verrät die Regisseurin. "Es ist eine grausame Geschichte, die aber enorm fesselt, dafür aber keinen Horror benötigt."

Gespielt wird in einem feudal eingerichteten Ferienhaus, das Theaterleiter Herbert Weiler wieder selbst entworfen und bis ins kleinste Detail ausgestattet hat. Auf dem High-Board stecken zum Beispiel auf Stäben zehn Tonköpfchen, die nach jedem Todesfall entsprechend weniger werden, bis keines mehr übrig bleibt. Dies geht auf Agatha Christi selbst zurück, die das bekannte Kinderlied "Zehn kleine Kriegerlein" quasi als "Leitfaden" für den Roman verwendete. Die Melodie wird bei den Aufführungen mehrmals Wolfgang Höll anklingen lassen, der das Stück auch mit englischen Melodien auf dem Klavier umrahmt. Auf der Bühne stehen überwiegend "alte Hasen des KTV". Neu im Team ist Matthias Handel aus Gilching, der laut Regisseurin Wutz-Weiler vorher schon in Germering Erfahrungen sammelte. Für die zeit- und typgemäßen Kostüme sowie für Requisiten sorgten laut Regisseur Schachtl "auf gewohnt verlässliche Weise" Gila Eckstein und Helga Sistig, für die Maske ist Sonia Beer, für die Technik Stefan Weil verantwortlich. Das Theater-Bistro übernimmt Simone Stenzer.

Die Aufführungen im Bürgerhaus Alling finden am 28.bis 30. April sowie 3.und 4. Mai statt. Premiere ist am Samstag, 27 April. Die Vorstellungen beginnen um 20, außer am Sonntag 29. April um 19 Uhr.

© SZ vom 25.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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