Premiere von "Schweinskopf al dente":"Wir haben durchgelacht"

Lesezeit: 2 min

400 Zuschauer im Scala-Kino in Fürstenfeldbruck sind begeistert von der Premiere der Krimikomödie "Schweinskopf al dente", einem neuen Fall für die Dorfpolizisten Eberhofer und Birkenberger

Von Katharina Knaut, Fürstenfeldbruck

"Wir haben eine Überraschung für Sie. Schauen Sie mal unter die Sitze." Synchron folgen alle Kinobesucher der Anweisung. Sie bücken sich, tasten im Dunkel neben ihren Füßen, nur um den Blick mit irritiertem Gesichtsausdruck wieder in Richtung Leinwand zu richten. Dorthin, wo Thorsten Koch, Filmverleiher der "Constantin Filme", die Szene mit breitem Grinsen verfolgt. "Richtig, da ist nichts. Aber von hier vorne sieht es einfach nur geil aus." Es ist ein kleiner Vorgeschmack auf den schwarzhumorigen Film, der die Kinobesucher in wenigen Minuten erwartet. Man befindet sich in einem Saal des Scala-Kinos, auf der Premiere der bayerischen Krimikomödie "Schweinskopf al dente". 400 Besucher haben sich eingefunden, um die dritte Ermittlung des stoisch dreinblickenden Dorfpolizisten Franz Eberhofer und seines Kollegen Rudi Birkenberger zu erleben. Diesmal haben sie eine ganz besondere Mission: Sie müssen ihren Vorgesetzten vor einem aus dem Gefängnis geflüchteten Psychopathen beschützen, der Rache geschworen hat. Eine Jagd voll von schwarzem Humors und skurrilen Situationen. Bevor es aber auf Psychopatensuche geht, können die Besucher Eberhofer und Birkenberger in Persona erleben.

Die beiden Hauptdarsteller Sebastian Bezzel (Eberhofer) und Simon Schwarz (Birkenberger) sind am Sonntag Stars zum Anfassen. In einer langen Schlange warten mit Smartphone und Kamera ausgerüstete Besucher geduldig, bis sie ein Foto Arm in Arm mit ihren Idolen ergattern können. "Sie wirken sehr sympathisch und natürlich", meint eine Fürstenfeldbruckerin begeistert. Vor allem bei Bezzel eine Beschreibung, die im Gegensatz zu seiner Leinwandfigur steht. Eberhofer wird aufgrund mangelnden Taktgefühls im Film nicht selten als "Rindvieh" bezeichnet. Größtenteils schreibt die Rolle das Drehbuch vor. Ein wenig von ihm stecke aber auch in der Figur meint Bezzel. "Wir konnten uns selbst einbringen." Man entwickle auch ein eigenes Verständnis für seinen Charakter, erklärt Schwarz. "Ich hatte schon Momente, in denen ich dachte: "Nein, Rudi hätte das anders gesagt." Mit "Schweinskopf al dente" sind die beiden sehr zufrieden. Zumindest, soweit sie das beurteilen können. "Dadurch, dass man ihn dreht, ist man für den Film betriebsblind", sagt Schwarz. Man habe einen ganz anderen Blick auf die Sequenzen. "Man denkt: ah, so ist das jetzt geworden, oder: das war schwierig zu drehen." Man sei dann eher mit den einzelnen Szenen zufrieden, als mit dem Gesamtergebnis, meint Bezzel. "Aber", fügt er mit einem amüsierten Seitenblick auf Koch hinzu, "wenn Thorsten zufrieden ist, sind wir es auch." Und Koch ist sehr zufrieden. "Die ersten Reaktionen waren sehr gut. Angeblich war es der beste Teil."

Auch Theaterleiter Markus Schmölz erwartet sich viel. "Die gehen besser als jeder Hollywood-Blockbuster. Die Reihe hat dem Scala mit insgesamt 60 000 Zuschauern mehr Zuschauer gebracht als alle "Fluch der Karibik"-Filme. Er schreibt das unter anderem der bairischen Mundart zu.

Den Besuchern gefällt der Humor. Mit lachenden Gesichtern verlassen sie nach der Vorstellung den Saal. "Die Filme werden immer besser", erklärt eine Fürstenfeldbruckerin begeistert. "Ich habe die Bücher gelesen, und der Humor ist genau getroffen. Wir haben durchgelacht." Eine andere Besucherin schließt sich dieser Meinung an. "Die Schauspieler passen so gut zu den Charakteren, und das, obwohl den bayerischer Birkenberger ein Österreicher spielt." Koch hatte noch eine Überraschung parat: Der vierte Teil "Grießnockerlaffäre" ist bereits abgedreht und wird 2017 in die Kinos kommen. Die Fans müssen also nicht lange warten, bis ihre Helden wieder auf die Leinwand kommen.

© SZ vom 09.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: