Präsentation im Freien:Kunstwerke aus der Corona-Zeit

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In Gärten in Gröbenzell und Puchheim findet sich Schönes und Nützliches. Ausstellerinnen und Aussteller freuen sich über gute Stimmung und großes Interesse bei den Besuchern

Von Nadine Schrödl

Gröbenzell/Puchheim"Während Corona hatte man viel Zeit, um Kunst zu produzieren. Es gibt also viel zu sehen", sagt Monika Hubert, Gartenbesitzerin in Gröbenzell, und selbst Ausstellerin von Acrylbildern und Resin-Art. In den Gärten von "Kunst im Garten" herrschte am Samstag und Sonntag reges Treiben. Unter Pavillons und Gartenlauben stellten Künstler ihre Werke aus. Bei Hubert lassen sich alle Stände in einem Rundgang ablaufen. Viele kommen auch, um sich den Garten anzusehen. "Ich betrachte auch meinen Garten als Kunstwerk", sagt Hubert. Viele der Ausstellungstücke werden direkt in den Garten integriert. Die Garten- und Zierkeramik-Figuren von Angelika Wieser ragen zwischen den blühenden Pfingstrosen heraus. Das sei dann immer sehr bedauerlich, so Hubert, wenn am Ende Wieser ihre Figuren wieder mitnimmt. Seit 2012 nimmt sie an der Ausstellung teil. Ihre eigenen Kunstwerke hat Hubert überall im Garten verteilt. "Die Kulissen, die der Garten bietet sind einfach traumhaft", sagt Hubert. So präsentiert sie einige ihrer Bilder an den Holzstoß genagelt.

Bei den Draegers müsste es eher Kunst im Hof heißen. Die Einfahrt entlang reihen sich die mit Kunstobjekten beladenen Tische, von handgezeichneten Stempel bis zu Naturschmuck ist alles vertreten. "Der Hof eignet sich super, weil er so schön schattig ist und sehr groß", sagt Frank Draeger. Auch er habe sich spontan dazu entschlossen, einige Stücke seiner Holzbrettlmanufaktur auszustellen. Astrid Draeger stellt handgefilzte Tiere unter dem Carport aus. Das Ehepaar stellt seit 2013 ihren Hof verschiedenen Künstlern zu Ausstellung zu Verfügung. Das schöne an dem Ausstellungswochenende sei die familiäre Atmosphäre. "Die Gemeinschaft macht viel Spaß", sagt Astrid Draeger. Vor der Pandemie habe man noch Kaffee und Kuchen anbieten können. "Das fällt jetzt leider alles weg", sagt Draeger.

Es gibt kaum etwas, das nicht ausgestellt wird. "Die Vielfalt macht's aus", sagt Monika Heid mit Blick über ihren Garten, in dem es an jeder Ecke verschiedene Gemälde und Zeichnungen zu bestaunen gibt. Die Vorbereitung der Ausstellungen im vergangenen Jahr und heuer seien aufwendiger gewesen, als sonst, sagt die Organisatorin. Bereits letztes Jahr fand die Ausstellungen unter strengen Hygienemaßnahmen statt. Auch dieses Jahr wurden wieder die Kontaktdaten aller Besucher erfasst und es herrschte Maskenpflicht in den Gärten. "Trotzdem freuen sich die Leute, wieder etwas zu unternehmen, auch mit Maske", sagt Hubert. Mit den Besucherzahlen sind die Gartenbesitzer zufrieden. Es herrsche eine gute Stimmung und großes Interesse. Vor allem mit dem Wetter habe man sehr Glück gehabt, sagt Heid.

Trotzdem seien die Gärten am Sonntag besser besucht gewesen, da es Samstag fast zu heiß war, sagt die einzige Puchheimer Gartenbesitzerin Manuela Brunnengräber. Sie erstellt thematische und individuelle Geschenke auf Anfrage. Viele der Künstlerinnen und Künstler die in ihrem Garten ausstellen, hat sie auf anderen Ausstellungen kennengelernt. Läuft man durch die verschiedenen Gärten kommt man mit vielen Menschen in Kontakt und ins Gespräch, die Interesse an Kunst haben. "Das macht für mich Kunst im Garten aus", sagt Brunnengräber, die seit 2010 mit ihrem Garten dabei ist.

Für nächstes Jahr sei man bereits am Planen. Ein Termin stehe noch nicht fest, aber mit der diesjährigen Zeit, kurz nach den Pfingstferien, sei man sehr zufrieden gewesen, sagt Heid.

© SZ vom 23.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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