Personalwechsel:Zum Abschied ein Kirchenlied

Lesezeit: 2 min

Ausstand und Einstand: der scheidende Joachim Bucher (links) und sein Interimsnachfolger bei der Diakonie Fürstenfeldbruck, Thomas Glaubitz (Foto: Carmen Voxbrunner)

Diakonie-Chef Joachim Bucher verlässt nach vier Jahren Fürstenfeldbruck

Von Viktoria Lack, Fürstenfeldbruck

Mit belegter Stimme tritt Joachim Bucher ans Rednerpult: "Sie merken, der Abschied nimmt mich emotional mit." Vier Jahre lang hat er den Vorstand des Diakonischen Werks Fürstenfeldbruck geleitet, doch nun geht es zurück in den heimatlichen Schwarzwald - aus persönlichen Gründen. Jetzt wurde Bucher im Gemeindesaal der Brucker Erlöserkirche im Kreise von Mitarbeitern, Kollegen, Bürgermeistern und weiterer Vertreter aus Politik und Gesellschaft verabschiedet.

Die Entwicklung der Angebote der Diakonie sowie die Organisation im Inneren zählten zu Buchers zahlreichen Aufgaben in den vergangenen vier Jahren. Ihm ist es beispielsweise zu verdanken, dass die Diakonie weitere Kinderbetreuungseinrichtungen übernehmen konnte. Außerdem setzte er Schwerpunkte in der Familienfürsorge und der Zusammenarbeit der Ökumene. "Ich bin stolz auf die Summe vieler kleiner Dinge, auf diese Mischung aus Sachlichkeit und Menschlichkeit. Das ist aber natürlich nicht nur allein mein Verdienst", hält sich Bucher bescheiden. Vor seiner Zeit in Fürstenfeldbruck war er Heimleiter der Altenhilfe in Baden-Württemberg, jetzt geht es seit Langem wieder zurück in den Schwarzwald. Dort wird er die Leitung einer größeren Einrichtung in den Bereichen Langzeitpsychiatrie und Altenpflege übernehmen. Bucher freut sich auf die Heimat und die Zeit mit der Familie, doch er sagt, er sei auch traurig, denn er habe viele positive Erfahrungen und enge Bindungen mit den Menschen gesammelt - wie auch bei der Abschiedsveranstaltung deutlich wird.

Dort herrscht eine familiäre und vertraute Stimmung vor und auch die Abschiedsreden sind voller Lob und Dankbarkeit für den Vorstandsvorsitzenden. Dekan Stefan Reimers führt durch die Veranstaltung und beschreibt Joachim Bucher als einen Menschen, der immer bereit gewesen sei anzupacken - auch wenn sein Start bei der Diakonie in eine Zeit der Turbulenzen fiel. Schon bald habe sich Bucher das Vertrauen seiner Mitarbeiter erarbeitet und habe stets ein offenes und kollegiales Zusammenarbeiten ermöglicht. Besonders, wenn der Dekan von der Zusammenarbeit und dem Engagement Buchers mit seinen Mitmenschen spricht, wird im Publikum zustimmend genickt und gelächelt. Gemeinsam wird anschließend noch ein Kirchenlied angestimmt, dessen Text als Wegbotschaft für Joachim Bucher dienen soll: "Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist".

Auch die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler (CSU) ist vor Ort, um sich im Namen des Landrats und der Stadt bei Joachim Bucher für die Zusammenarbeit zu bedanken: "Die Diakonie Fürstenfeldbruck ist eine sehr wichtige Einrichtung im Landkreis. Menschen, die in Notlagen sind, wenden sich an die Diakonie und erhalten Unterstützung." Buchers maßgebliches Engagement habe der Einrichtung dabei geholfen, diesem Auftrag gerecht zu werden. Claudia Ramminger, Kreisgeschäftsführerin des Caritas-Zentrums Fürstenfeldbruck, äußert sich dankbar für die jahrelange Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen und beschreibt Bucher als stets verlässlichen Partner, der auch mal den Kopf für eine gemeinsame Sache hingehalten habe.

Den Abschluss macht Joachim Wenzel als Vertreter des Diakonischen Werks Bayern, der eigens aus Nürnberg anreiste. Er bestellt Grüße und spricht den Dank der Vorstandsspitze aus, vor allem für die Entwicklungen im Inneren der Diakonie. Natürlich wird bei dieser Gelegenheit auch Buchers Nachfolger, Thomas Gaulitz, vorgestellt. Für ihn wird Fürstenfeldbruck Neuland sein, er war zuvor in der Nähe von Nürnberg angestellt. Er wird die Stelle des Vorsitzenden vorübergehend übernehmen, bis ein fester Nachfolger gefunden wird. In den vergangenen Wochen wurde Gaulitz bereits von seinem Vorgänger in die komplexe Materie der Diakonie eingearbeitet. Noch bis Ende September bleibt Bucher den Bruckern erhalten, am 1. Oktober tritt er die neue Stelle an. Auch wenn er sich auf den Schwarzwald freut, habe er sich in den vergangenen Jahren doch gut in Fürstenfeldbruck eingewöhnt: "Es lässt sich hier gut leben, nur die Berge sind etwas höher." Am Ende seiner Rede gibt es anhaltenden Applaus.

© SZ vom 20.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: