Per Computer:Stadt erfasst Bäume digital

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Germeringer Kataster soll die notwendige Pflege vereinfachen

Von Ingrid Hügenell, Germering

Ungefähr 7000 Bäume stehen in Germering im öffentlichen Bereich, und die Stadt ist dafür zuständig, dass sie niemanden gefährden, etwa durch herabstürzende Äste - sie muss die Verkehrssicherheit gewährleisten. Diese Bäume an Straßen und Parks, am See und in anderen städtischen Liegenschaften müssen regelmäßig gepflegt werden. Damit die zuständigen städtischen Mitarbeiter sich schnell informieren können, welcher Baum wann begutachtet oder geschnitten werden muss, stellt Klaus Raschkowski vom Umweltamt derzeit ein digitales Baumkataster auf. Waldbäume werden nicht erfasst.

1200 Bäume sind schon erfasst, der Rest soll noch in diesem Jahr folgen. "Das erscheint mir ambitioniert", sagte Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) bei der Sitzung der Umwelt- Planungs- und Bauausschusses, bei der Raschkowski das Kataster vorstellte. Denn alle Bäume werden einzeln abgegangen und begutachtet, Raschkowski ist dazu mit einem Tablet-PC und einem Stativ unterwegs.

Er erfasst Alter und Höhe der Bäume, die Baumart mit lateinischem und deutschem Namen und eben ihren Zustand. Alle Daten werden in einem zentralen Geodaten-Server verwaltet und gepflegt. "Man kann dann auf der Karte sehen, welche Bäume welche Schäden haben, auch durch den Klimawandel", erklärt Raschkowski. Schnell kann man so feststellen, ob die Krone gesichert werden muss, damit beim nächsten Sturm nichts abbricht, ob der Baum gefällt werden muss oder ob er so vital ist, dass es reicht, wenn man in drei Jahren wieder nach ihm schaut.

Die meisten der bisher erfassten Bäume sind Spitzahorne. Bei 200 handelt es sich um Jungbäume, 544 befinden sich in der Reifungsphase, 246 schon in der Alterungsphase und bei 15 handelt es sich um Altbäume. Die weitaus meisten, nämlich 539, sind in einem guten, 385 in einem befriedigenden Zustand. 53 bewertet Raschkowski noch als ausreichend, bei 26 ist der Zustand mangelhaft. Entsprechend schätzt er die Lebenserwartung von 737 Bäumen als gut ein, die von 181 als mittel und 63 haben weniger als zehn Jahre zu leben.

Digital aufgelistet sind auch die Maßnahmen, die an den einzelnen Bäumen erforderlich sind. Da gilt es etwa Straßenlaternen freizuschneiden oder dürre Triebe zu entfernen. Im Kataster wird auch dokumentiert, wer wann welche Arbeit an welchem Baum vorgenommen hat. Den Zugang zu dem Kataster ermöglicht jeder städtische PC mit Internet-Zugang, auch für externe, mit Arbeiten beauftragte Firmen. Alle Anwender greifen auf eine einzige Datenbank zu.

© SZ vom 13.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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