Pädagogen:Vertrauensperson für Schüler

Brucker Fachoberschule erhält sozialpädagogische Unterstützung

Es sind meist nicht die Lehrer, denen Schüler ihre Sorgen anvertrauen. Sozialpädagogen, die keinen Unterricht erteilen, finden in der Regel leichter Zugang zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen und werden von diesen eher als Vertrauenspersonen akzeptiert. Diese Erkenntnis hat sich mittlerweile durchgesetzt, und so teilen sich die Gymnasien und Realschulen im Landkreis längst Jugendsozialarbeiter, die diese Rolle ausfüllen. Auch die Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) in Fürstenfeldbruck erhält nun sozialpädagogische Unterstützung. Dazu genehmigte der Jugendhilfeausschuss des Kreistags eine halbe Stelle.

Die sozialpädagogische Unterstützung stellt eine Schnittstelle dar zwischen der am Landratsamt angesiedelten Jugendhilfe und der Schule. Sie bietet Kindern und deren Eltern Unterstützung und Beratung an bei Schwierigkeiten im schulischen sowie im familiären Bereich und kooperiert auch mit anderen sozialen Einrichtungen. Die FOS/BOS sieht nach eigenen Angaben bei etwa 100 ihrer insgesamt fast 1400 Schülerinnen und Schüler, die in der Regel zwischen 16 und 19 Jahre alt sind, entsprechenden Hilfebedarf. Die Problemlagen der Schüler sind vielfältig. Genannt werden von der Schule psychische Erkrankungen (Depressionen, Essstörungen, Ritzen), die Wiedereingliederung nach längeren Klinikaufenthalten in der Psychiatrie, Leistungsversagen und fehlende Kompetenzen im Umgang mit Leistungsdruck, familiäre Probleme (häusliche Gewalt, Erziehungsschwierigkeiten, Zusammenleben in Patchworkfamilien, psychische Erkrankungen der Eltern), Verhaltensauffälligkeiten, Computerspielsucht, Drogen- und Alkoholprobleme, Suizidandrohungen, Wohnungslosigkeit oder drohende Obdachlosigkeit.

© SZ vom 03.03.2018 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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