Osterfest:Symbol der Osterbotschaft

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Jedes Jahr kümmern sich Mitglieder der örtlichen Frauen-Union darum, dass der Brunnen in Maisach zu Ostern geschmückt ist. (Foto: privat)

Im Landkreis werden Brunnen nach einem alten Brauch geschmückt

Von katharina knaut, Fürstenfeldbruck

Kunstvolle Kronen aus Buchs, farbenfrohe Bänder, Eichkätzchen und viele viele bunte Eier - die prächtigen Osterbrunnen sind auch dieses Jahr wieder auf den Plätzen der Gemeinden und Städten des Landkreises zu sehen. Die Tradition stammt ursprünglich aus der fränkischen Schweiz. Im 20. Jahrhundert schmückten die Bürger ihre Brunnen aus Dankbarkeit, dass die lange Zeit der Wassernot vorbei ist. Die aufwendig verzierten Brunnen erfreuten sich immer größerer Beliebtheit, so dass die Tradition nach und nach in oberbayrischen Städten übernommen wurde. Auch im Landkreis Fürstenfeldbruck werden jedes Jahr um die Osterzeit die Brunnen der Städte und Gemeinden mit Buchsbaumzweigen und Eiergirlanden verziert. Jeder Brunnen ist auf seine Weise besonders und hat jeweils eine andere Bedeutung.

In Germering symbolisiert der Osterbrunnen Jesus Botschaft der Auferstehung, erklärt Albert Bichler, Leiter des Fördervereins für Heimatpflege, der den Osterbrunnen organisiert. Der Brunnen stehe für neues Leben, sowohl im christlichen Sinne, als auch in der Natur. Bichler hat nicht nur den Brunnen bauen lassen, sondern ist auch für die Einführung des Brauches verantwortlich.

Von Anfang an war ihm klar: "Wenn wir schon einen Brunnen haben, werden wir ihn auch österlich schmücken." Bis heute begeistert er die Germeringer Bürger. Einige ahmen den Brunnen sogar in ihren Gärten nach.

Auch in Mittelstetten erfreut sich der Brunnen größter Beliebtheit. Hier hat er jedoch vor allem für die jüngsten Mitglieder der Gemeinde eine Bedeutung. Die Kinder der Grundschule und des Kindergartens dürften nämlich jedes Jahr den Eierschmuck des Osterbrunnens gestalten, erklärt Adolf Schebesta, Vorsitzender des Vereins "Ländlicher Garten Mittelstetten", der den Osterbrunnen organisiert. Zur Einweihung veranstalten sie außerdem jedes Jahr ein Fest, bei dem Kinder wie Eltern am Osterbrunnen zusammenkommen und Hintergründe und Informationen zum Brauch erfahren könnten.

Besonders abwechslungsreich zeigt sich der Brunnen in Puchheim. Für den Osterbrunnen existieren fünf Modelle. Der Schmuck, bestehend aus 1200 Eiern, wurde in Handarbeit von Georg Schmid, Ehrenvorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins, angefertigt. Es sei sehr anstrengend, aber er mache es gerne, meint er. Leider weiß nicht jeder diese Mühe zu schätzen. Jedes Jahr muss Schmid etwa 50 Eier ersetzen, weil sie zerstört wurden. Abgesehen von diesen Ausnahmen genössen die Puchheimer ihren geschmückten Brunnen jedoch sehr, erklärt er. "Die Leute warten sogar jedes Jahr darauf, dass er wieder steht."

Nicht nur die Bewohner im Landkreis erfreuen sich an den Osterbrunnen. Glaubt man den Organisatoren, ist der Landkreis in dieser Hinsicht zu einer kleinen Berühmtheit geworden. Bichler berichtet sogar von Besuchern, die extra aus Rosenheim angereist sind, um den Brunnen in Germering zu bewundern.

© SZ vom 24.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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