Ohne Befund:Keimfreies Trinkwasser

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Stadtwerke Germering finden bislang in Proben keine Bakterien

Das Germeringer Trinkwasser ist sauber. Auch mehr als eine Woche nach der irrtümlichen Ablagerung von Gärresten aus einer Biogasanlage in der Trinkwasserschutzzone sind keine gesundheitsgefährdenden Bakterien im Wasser gefunden worden, sagte Roland Schmid, Leiter der Stadtwerke, am Donnerstag. Die Stadtwerke chloren das Trinkwasser seit Montag sicherheitshalber. Zudem werden alle zwei Tage Proben entnommen und auf eine mögliche Verunreinigung hin untersucht. Bei den Untersuchungen wird nach Kolibakterien oder coliformen Keimen im Wasser gesucht. Derartige Keime können Darmerkrankungen oder Entzündungen im Körper auslösen. Sie gelten zudem als Indikator für eine Verunreinigung mit anderen krankheitserregenden Stoffen und dürfen deshalb nicht ins Trinkwasser gelangen. Eben dies könnte aber durch die Ablagerung der Gärreste geschehen, denn diese enthalten Bakterien aus der Gülle und dem Mist, die in einer Biogasanlage zugemischt werden, um Methan zu gewinnen. Allerdings wird das Germeringer Trinkwasser von einer relativ dicken Lehmschicht überdeckt. Ob Kolibakterien diese Schicht überhaupt durchdringen können, oder ob sie schon vorher zersetzt werden, ist unklar.

Noch nicht entschieden ist daher, wie lange die Stadtwerke das Trinkwasser mit Chlor anreichern werden. Schmid nannte am Donnerstag einen Zeitraum von wenigstens drei Wochen. Danach soll in einem Gespräch mit einem Geologen sowie dem Leiter des Gesundheitsamtes, Rudolf Summer, geklärt werden, ob die Chlorierung verlängert oder beendet wird. Finden sich bis dahin keine Keime im Trinkwasser, könnte - so paradox es klingt - die Chlorierung fortgeführt werden. Dies sagte Summer in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. Er begründete seine Aussage damit, dass die Keimfreiheit ein Indiz dafür sein könnte, dass die Bakterien möglicherweise längere Zeit brauchen, bis sie die Deckschicht durchdringen. Da man nicht weiß, wie lange sie dafür benötigen, sollte in diesem Fall sicherheitshalber das Chloren verlängert werden. Entdeckt man die Keime früher, lasse sich das Chloren dann beenden, wenn das Wasser wieder frei von Keimen sei, sagte Summer.

© SZ vom 20.07.2018 / ano - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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