Öffentlicher Personennahverkehr:Neue Buslinie zwischen der S 4 und S 3

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Die Verbindung führt vom Bahnhof Buchenau in Fürstenfeldbruck über den Fliegerhorst nach Esting. Die Route könnte bis nach Bergkirchen verlängert werden. Auch ein Expressbus wäre möglich

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Eine neue Buslinie wird vom 1. April an die S-Bahnhöfe Buchenau und Esting verbinden. Damit schafft der Landkreis eine wichtige Querverbindung zwischen zwei Bahnlinien. Möglicherweise wird die Linie später um einen Expressbus ergänzt. Der ÖPNV-Experte in der Kreisbehörde, Herbert Seifert, arbeitet derzeit an einer weiteren Linie zwischen dem S-Bahnhof Seefeld im Landkreis Starnberg und Buchenau, die im Dezember 2017 in Betrieb gehen soll.

Das Problem des Münchner S-Bahn-Systems ist die zentralistische Struktur, ausgerichtet auf die Stammstrecke in der Innenstadt. Es fehlen die Querverbindungen zwischen den Bahnlinien im Außenbereich. Der Landkreis Fürstenfeldbruck bemüht sich mit seinen Mitteln und in seinem Bereich, hier wenigstens etwas Abhilfe zu schaffen. Dazu gehören die neue Expressbuslinie X 900, die seit Dezember von Fürstenfeldbruck über Alling und Gilching nach Starnberg fährt, die neue Linie 836 Buchenau-Esting und die geplante Verbindung Seefeld-Buchenau.

Außerdem hoffen Seifert und Landrat Thomas Karmasin (CSU), dass sich Bahn AG und bayerisches Verkehrsministerium noch breitschlagen lassen, einige Regionalzüge im Berufsverkehr in der Buchenau halten lassen; als Ersatz für jene Züge, die bis zum letzten Fahrplanwechsel in Bruck hielten. Damit würde die Station Buchenau erheblich aufgewertet und für Pendler aus dem Westen der Stadt und des Landkreises attraktiver. Bislang gibt es lediglich einen Bus, der vom Estinger Bahnhof bis zur Hagn-Kreuzung fährt, als innerörtliche Verbindung im Berufsverkehr. Die neue Linie 836 wird ganztags im Halbstunden-Takt zwischen Esting und dem Fürstenfeldbrucker Stadtteil Buchenau verkehren. Der Bus startet am Geschwister-Scholl-Platz, fährt zum Viscardi-Gymnasium, dann über die Cerveteri- und Bajuwarenstraße zur B 471, weiter über die Neulindacher Umfahrung zu einer Haltestelle beim Bauhof am Rudolf-Diesel-Ring im Norden Brucks und zum Haupttor des Fliegerhorstes in der Zenettistraße. Von dort sollte die Route ursprünglich quer durch das Militärgelände verlaufen. Der Plan musste aber nach den Pariser Attentaten aufgegeben werden, weil plötzlich Sicherheitsbedenken bei der Bundeswehr auftauchten, erzählt Seifert. Stattdessen geht es nun auf der Von-Gravenreuth-Straße am Zaun des Fliegerhorstes entlang zu einer Haltestelle am Erstaufnahmelager für Flüchtlinge, zurück auf die B 471 bis zur Ausfahrt Olching, dann über die Hagn-Kreuzung, durch die Schlossstraße von Altesting und zum Bahnhof.

Die Linie kostet den Landkreis etwa 400 000 Euro im Jahr, abzüglich der Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf. Der Bus fährt probeweise bis Dezember 2018. Möglicherweise wird daraus eine Expressverbindung mit wenigen Zwischenhalten, aber Bergkirchen im Landkreis Dachau als Endstation. Aber die Dachauer halten sich noch bedeckt. Die neue Linie 836 ist ein Vorgriff auf die künftige Erschließung der Kaserne, aus der von 2019 an ein ziviles Stadtviertel werden soll.

© SZ vom 30.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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