Neuer Priester:Bauernfeinds Nachfolger

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Pfarrverband Fürstenfeld führt Otto Gäng ins Amt ein

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Chor und Bläserquartett werden die musikalische Gestaltung der Eucharistiefeier am Sonntag von 11 Uhr an in der Klosterkirche übernehmen - und der stellvertretende Dekan Wolfgang Huber wird einen Hoffnungsträger begrüßen. Dann wird Pfarrer Otto Gäng auch offiziell in sein Amt eingeführt. Der 52-Jährige hat Anfang März die Nachfolge von Albert Bauernfeind angetreten, nachdem sich der Stadtpfarrer und Dekan von zwei Herzoperationen bis heute nicht erholt hat und sich in einem unverändert kritischen Gesundheitszustand befindet.

Für Gäng, der den vom erzbischöflichen Ordinariat kommissarisch eingesetzten Pfarradministrator Stefan Scheifele ablöst, sind die Umstände seines Wechsels von Gauting nach Bruck nicht leicht. Gleichwohl kommt er "mit einem guten Gefühl", wie er am Freitag bestätigte. Dem Gottesdienst folgt ein Empfang im Kleinen Saal des Veranstaltungsforums. Dann können die Mitglieder der Pfarrgemeinden Sankt Magdalena, Sankt Bernhard, Sankt Johannes der Täufer in Emmering und Sankt Stephanus und heilige Dreifaltigkeit in Pfaffing/Biburg den neuen Leiter des vor sieben Jahren gegründeten Pfarrverbands kennen lernen.

13 Jahre lang leitete der gebürtige Freudenstädter die katholische Pfarrei in Gauting, zuletzt führte er zudem das Dekanat München-Pasing. Zuvor hatte er im Zuge seiner siebenjährigen Tätigkeit als Militärpfarrer im niedersächsischen Munster an mehreren Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilgenommen - auch 2002 in Afghanistan, als sieben Soldaten beim Absturz eines Hubschraubers ums Leben kamen. Für Otto Gäng war dies die wohl prägendste Erfahrung als Seelsorger.

Nun also kehrt Gäng gemeinsam mit seinem belgischen Schäferhund in den Landkreis zurück, den er von seinen drei Jahren als Kaplan in Gröbenzell kennt. Er bedauert, dass der ihm vertraute evangelische Dekan Stefan Reimers, mit dem Bauernfeind die Ökumene vorangebracht hat, im Juli den Landkreis Richtung evangelische Landeskirche verlässt. Die Ökumene will er dennoch fortführen: "Es gibt bereits gute Strukturen, und man muss das Rad nicht neu erfinden." Anders als Bauernfeind, der sich als mutiger Kirchenkritiker einen Namen gemacht hat, gilt Gäng bislang eher als Mann der moderaten Töne. Eine Initiative des Papstes, die Gläubigen erstmals offen über Themen wie Scheidung und gleichgeschlechtliche Paare zu befragen, hatte Otto Gäng vor einigen Jahren gleichwohl als "sinnvoll und richtig" bezeichnet. Noch wichtiger ist ihm eine lebendige Kirche "als verlässliche Größe". Der Mensch müsse "immer im Mittelpunkt stehen".

© SZ vom 17.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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