Neue Regelung:Mehr nutzen, weniger zahlen

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Häufige Nutzer der Stadthalle: die Germeringer Stadtkapelle bei der Probe für einen Auftritt. (Foto: Hubert Plutka/oh)

Saalmiete in der Germeringer Stadthalle wird für Vereine günstiger

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die erste Veranstaltung frei, die zweite für die halbe Saalmiete: So lautete bislang das Angebot der Stadt an die Germeringer Vereine für Veranstaltungen in der Stadthalle. Jetzt will die Stadt den Vereinen noch ein bisschen mehr entgegenkommen. Künftig sollen Vereine, wenn sie mehrmals in einem Jahr Veranstaltungsräume in der Stadthalle buchen, die teuerste Saalmiete zu 100 Prozent ersetzt bekommen, die zweitteuerste zu 50 Prozent. Darauf einigten sich die Mitglieder des Hauptausschusses am Dienstag. Stadtrat Maximilian Streicher (ÖDP/Parteifreie) hatte einen entsprechenden Antrag gestellt.

Hintergrund der Diskussion war die neue Gebührenordnung für Anmietungen in der Stadthalle. Deren Leitung will die Preise von Januar an anheben - auch für die Germeringer Vereine. Diese zahlen die geringsten Saalmieten, Vereine aus anderen Kommunen sowie Firmen zahlen mehr. Das wird auch so bleiben. Ebenfalls beibehalten wird, dass die Stadt bei bis zu zwei Veranstaltungen für die Mieten der Germeringer Vereine ganz oder zum Teil aufkommt. Erst ab einer dritten Veranstaltung muss ein Verein den vollen Mietpreis für den Orlando- oder den Amadeussaal oder einen der Tagungsräume bezahlen. Künftig darf er sich auch aussuchen, für welche Raummiete er aufkommen möchte und für welche nicht.

Die Entscheidung bedeutet aber auch, dass Vereine nun nicht mehr im laufenden Jahr mit einer Erstattung der Raumkosten rechnen können. Denn erst am Ende eines Jahres lässt sich sagen, welche Saalmiete die teuerste und welche die zweitteuerste gewesen ist. Für Vereine, die nur einmal im Jahr in der Stadthalle sind, ist das eher ein Nachteil, denn sie müssen auf die Erstattung der Kosten warten. Bislang geschieht dies zeitnah zur Veranstaltung.

Darüber wurde auch in der Sitzung am Dienstag gesprochen. Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) sagte, die Stadt wolle den Vereinen entgegenkommen, die mehrere Veranstaltungen haben. Da gehe der Stadtrat nun das Risiko ein, dass die Erstattung von Saalmieten künftig erst nach Ablauf eines Jahres erfolgen könne. Zuvor hatte Schleicher vorgeschlagen, den Vereinen nicht einfach bei den Mieten für die beiden ersten Veranstaltungen Abschläge zu gewähren, sondern dies für die beiden teuersten Veranstaltungen zu machen. Grünen-Stadtrat Hadi Roidl wollte auch den möglichen Nachteil einer späteren Kostenerstattung umgehen. Er schlug ein Verrechnungsmodell vor. Doch dies war den Ratskollegen und der Verwaltung zu kompliziert.

Auf die Frage, ob es überhaupt Vereine gebe, die innerhalb eines Jahres mehr als einmal die Stadthalle für Auftritte nutzten, verwies SPD-Stadtrat Robert Baumgartner auf die Stadtkapelle, bei der er spielt. Die habe heuer zwei Termine im städtischen Kulturzentrum gehabt, den ersten (mit geringerer Saalmiete, die zur Gänze von der Stadt übernommen wurde) im Amadeussaal und den zweiten (mit höherer Saalmiete, die nur zur Hälfte von der Stadt bezahlt wurde) im Orlandosaal. Nach der neuen Regelung hätte die Stadtkapelle nach Miethöhe statt nach Reihenfolge abrechnen können und so eine größere Mieterstattung von der Stadt bekommen, als es der Fall ist.

© SZ vom 29.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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