Neue Ergebnisse:Sauberes Trinkwasser

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Stadtwerke messen nur minimale Verunreinigungen

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Viele Germeringer, vor allem Mütter und Väter, können sich an den Unfall auf dem Flughafen Oberpfaffenhofen Anfang der Neunzigerjahre erinnern. Beim Waschen der Flugzeuge auf dem Gelände wurde damals das Grundwasser, das von dort auch nach Germering fließt, stark verunreinigt. Die Folge war, dass besonders besorgte Germeringer Eltern bei Freunden in München Trinkwasser abzapften, weil die Chlorkohlenwasserstoffe (CKW) im Germeringer Leitungswasser den vorgeschriebenen Grenzwert erreichten oder überstiegen. Seitdem untersuchen die Stadtwerke ihr Wasser ganz regelmäßig und messen alle wesentlichen Parameter, die für die Güte des Trinkwassers entscheidend sind. Fazit: Das Germeringer Wasser ist wieder top.

1998 erreichte der in Germering gemessene CKW-Wert noch fast zehn Mikrogramm pro Liter Trinkwasser. Zehn Mikrogramm sind auch der CKW-Grenzwert der deutschen Trinkwasserverordnung aus dem Jahre 2001. Liegt der Wert darüber, könnten Menschen gesundheitliche Schäden davontragen. Je nach Messstelle in den Germeringer Brunnen bewegte sich der Wert der Chlorkohlenwasserstoffe seit dem Jahre 2003 zwischen einem und zwei Mikrogramm pro Liter Wasser, so dass die Stadtwerke Entwarnung geben konnten. Auch bei den jüngsten Untersuchungen im Wasserwerk ergab sich, wie in den Vorjahren, ein Wert um ein Mikrogramm pro Liter, wie Stadtwerke-Leiter Roland Schmid am Donnerstag den Stadträten im Werkausschuss verkündete. In den sogenannten Vorfeldpegeln bewegte sich der Wert um zwei Mikrogramm/Liter. Auch die Nitratwerte gaben keinen Anlass zum Klagen. "Sie liegen seit fünf Jahren stabil unter 25 Milligramm pro Liter, dem Richtwert der EU", teilte Schmid mit. Der deutsche Grenzwert beträgt 50 Milligramm/Liter.

Bei den untersuchten Pestiziden im Trinkwasser wurde Desethylatrazin, ein Abbauprodukt des Atrazins, entdeckt; allerdings nur in geringen Mengen. "Die Laboranalytik hat sich im Bereich der Pflanzenschutzmittel weiter verbessert", schreibt Schmid in der Sitzungsvorlage für den Ausschuss, "deshalb ist die Nachweisgrenze auf 0,02 Mikrogramm/Liter abgesunken." Der Grenzwert beträgt bei diesem Stoff 0,1 Mikrogramm pro Liter. Messungen an den neun Grundwasserpegeln zeigen einen Grundwasserstand im Stadtbereich von Germering "auf einem guten mittleren Niveau", wie die Stadtwerke mitteilten.

© SZ vom 13.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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