Nachruf:Günter Biermayer stirbt überraschend

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Günter Biermayer kannte sich hervorragend aus in Wald und Forst. Aber auch seine Familie war ihm sehr wichtig. Am Vatertag starb er, er wurde nur 64 Jahre alt. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Von Ingrid Hügenell

Günter Biermayer ist tot. Der Leiter des im Brucker Ortsteil Puch ansässigen Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) starb bereits am 13. Mai völlig überraschend im Alter von 64 Jahren - am Vatertag. "Mitten aus seiner großen Familie und aus dem aktiven Berufsleben wurde er entrissen", heißt es im Nachruf des Amts. "Die Kolleginnen und Kollegen trauern um einen menschlich und fachlich sehr kompetenten Vorgesetzten und Kollegen." Er habe das AELF "mit fachlicher Leidenschaft und menschlicher Güte geleitet". Das AELF Fürstenfeldbruck ist auch für die Landkreise Dachau und Landsberg am Lech zuständig.

Der Amtsleiter war Förster mit Leib und Seele. Als Bester seines Jahrgangs machte er auch außerhalb des Walds Karriere. Ein Jahr nach seiner Einstellung in der Forstdirektion Augsburg wurde er 1983 ans Ministerium versetzt. Von 1988 bis 1991 war er stellvertretender Forstamtsleiter in Fürstenfeldbruck, anschließend Forstamtsleiter in Zusmarshausen. 1994 kehrte er als Regierungsdirektor für Waldbau, Waldschutz, Waldinventur ins Ministerium zurück, von 2000 bis 2005 war er Forstpräsident der Direktion Oberbayern-Schwaben. Als Ministerialrat war er danach auch für Waldpädagogik zuständig und etablierte das Waldpädagogik-Programm für die Grundschulen. Auf eigenen Wunsch wurde er im Juni 2017 als Leitender Forstdirektor Behördenleiter am AELF. Zudem war er Mitglied im Deutschen Forstwirtschaftsrat, Prüfer bei der Großen Forstlichen Staatsprüfung und Aufsichtsrat bei den Bayerischen Staatsforsten.

Stets war Biermayer bereit, sein Wissen weiterzugeben. Dienstliche Termine mit ihm im Wald konnten lange dauern, waren aber immer kurzweilig. Biermayer erzählte begeistert und äußerst kenntnisreich vom Wald und seinen Bäumen, aber auch von Bodentypen und ihren Eigenschaften, ebenso von den Gefahren für den Wald durch Klimawandel, Schädlinge, Wildverbiss.

Aber Biermayer war nicht nur ein Forstmann, sondern auch ein begeisterter Familienmensch. Seine Stellvertreterin Marianne Heidner berichtet, wie er Termine verschob und sich Zeit frei schaufelte, um sich um seine drei Enkelkinder zu kümmern. Er hinterlässt zudem seine Ehefrau und zwei Töchter. Die Beisetzung fand bereits am Dienstag statt.

© SZ vom 21.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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