Nach Schlägerei:Sicherheitsdienst ausgewechselt

Regierung stellt neue Firma für Brucker Flüchtlingseinrichtung ein

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

In der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge am Brucker Fliegerhorst ist seit Mitte Mai eine neue Sicherheitsfirma im Einsatz. Der Vertrag mit dem früheren Unternehmen sei "in beiderseitigem Einvernehmen" aufgehoben worden, teilte ein Sprecher der Regierung von Oberbayern der SZ. Aus vertragsrechtlichen Gründen wolle man sich zu weiteren Einzelheiten nicht äußern.

Die Mitarbeiter der neuen Sicherheitsfirma hätten ihre Arbeit vor der Schlägerei Ende Mai aufgenommen. Das Unternehmen habe bereits Erfahrung mit der Bewachung von Asylunterkünften. Nach den Vorfällen sei das Personal um acht Personen aufgestockt worden. Wie viele Sicherheitsleute insgesamt im Einsatz sind, wollte der Regierungssprecher nicht sagen. Derartige Angaben könnten "womöglich die Planung von Straftaten erleichtern".

In der Erstaufnahmeeinrichtung, die derzeit mit etwa 900 Menschen belegt ist, kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, so dass die Polizei gerufen wird. Bei der Schlägerei sollen etwa 30 Flüchtlinge das Wachpersonal angegriffen haben, nach einem Streit bei der Essensausgabe, wobei die Ursache noch ungeklärt ist. Die Regierung widersprach auch dem Vorwurf, den ein Flüchtling im Gespräch mit der SZ erhoben hatte, die Sicherheitsleute würden bei Eingangskontrollen absichtlich Genitalien begrapschen. Man habe dazu den früheren Sicherheitsdienst befragt, der die Vorwürfe von sich gewiesen und mitgeteilt habe, dass in keinem Fall so vorgegangen werde, erklärte der Regierungssprecher.

© SZ vom 18.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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