Die zwölfjährige Geigerin Clara Shen aus dem Brucker Landkreis hat beim Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds in Hamburg die höchste Punktzahl aller Teilnehmer erreicht. Eine fünfköpfige Jury bestehend aus bekannten Solistenausbildern bewertete die Leistung der Puchheimerin. Shen darf sich nun über eine Violine von Carlo Antonio Testore von 1740 aus Mailand freuen, die ihr die Deutsche Stiftung Musikleben vorläufig für ein Jahr zur Verfügung stellt. Auf dieser kann sie auch beim renommierten Menuhin-Wettbewerb im April spielen, für den sie sich als einzige Deutsche qualifizierte.
Shen war zugleich die jüngste der 55 Teilnehmer im Alter von zwölf bis 28 Jahren, die sich um eines der 23 zu vergebenden Instrumente bewarben. Die Stücke werden dem Musikinstrumentenfonds zum Teil von Privatpersonen und zum Teil aus öffentlicher Hand zur Verfügung gestellt. Unter den Geigen, Bratschen und Celli befinden sich auch Arbeiten von Stradivari und Guarneri del Gesù. Sie werden alljährlich an die begabtesten Nachwuchsmusiker der Republik verliehen. Das Preisträgerkonzert vom Ende des dreitägigen Wettbewerbs wird am 1. Mai von 11.05 bis 13.00 Uhr im Deutschlandfunk ausgestrahlt. Dort kann auch der Auftritt des 15-jährigen Tasssilo Probst aus Emmering gehört werden, der ebenso wie Shen am Wettbewerb teilgenommen hatte und seine Geige von Giovanni Grancino, die er schon im letzten Jahr erringen konnte, für ein weiteres Jahr zur Verfügung gestellt bekam.