Musik und Tanz:Schlager und Erinnerungen

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Feiermeile: Die Brucker Hauptstraße bietet den vielen Besuchern des Sommernachtsfests ausreichend Platz. (Foto: Günther Reger)

Die Brucker Heimatgilde verwandelt die Innenstadt für das Sommernachtsfest in eine Partymeile

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

In der Abendsonne Spezialitäten genießen und nach Sonnenuntergang im Zentrum von Fürstenfeldbruck ausgelassen feiern: Auf dem Sommernachtsfest der Heimatgilde "Die Brucker" am Samstag in der guten Stube der Kreisstadt kam jeder Besucher auf seine Kosten. Kaum war die Partymeile, die von der Schöngeisinger bis zur Pucher Straße reichte, frei gegeben, füllten sich nach und nach die etwa 200 aufgereihten Biertischgarnituren und es wurde geschunkelt, getanzt und gesungen. Auch die von den Lokalen in der Hauptstraße angebotenen Plätze im Freien waren bald besetzt. Zum dritten Mal begeisterte die siebenköpfige Band "Getthat" aus Mering das Publikum mit alten und aktuellen Hits, die von "Marmor, Stein und Eisen bricht" bis zu Elvis- und Abba-Songs reichten.

Vor der Bühne war immer etwas geboten, anfangs bewegten sich nur Kinder im Rhythmus der Melodien, doch je später der Abend wurde, desto öfter schwangen auch Erwachsene das Tanzbein. "Es ist einfach herrlich, in entspannter Atmosphäre Leute zu beobachten, dabei einen Mix an Schlagern zu hören und sich dabei an alte Zeiten zu erinnern", schwärmte eine Frau mittleren Alters. "Wir haben uns vor über 20 Jahren hier beim Schlager "Rote Lippen soll man küssen" kennen gelernt und sind seitdem zusammen", verriet sie. Es sei daher "eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass wir jedes Jahr hier sind", fügte die Maisacherin an. Für ihre Freundin aus Bruck gibt es indes einen ganz anderen Grund, warum ihrer Meinung nach "zumindest jeder Kreisstadtbewohner" es als Verpflichtung ansehen sollte, zu allen Festen in der Hauptstraße zu gehen. "Nur wenn die Bürger die Feste auskosten, werden die Politiker irgendwann kapieren, dass der Verkehr hier raus muss", lautete ihre Überzeugung. Überdies sollte man die Heimatgilde unterstützen, die das ganze Jahr dafür sorgt, dass in Brucks schöner Innenstadt was los ist, fügte eine Tischnachbarin an.

"Das Sommernachtsfest ist so alt wie der Verein selbst. Wir feiern heuer unsere Gründung vor 70 Jahren, und bis auf einige wenige wetterbedingte Ausnahmen war es immer ein Erfolg", verriet Gildemeister Daniel Brando. 2014 habe man das bis dahin immer im August angesetzte Fest wegen Regens absagen müssen, "seitdem haben wir es auf Anfang Juli verlegt und eigentlich immer Wetterglück gehabt". Der Aufwand für das Fest ist riesig. Dank des guten Zusammenhalts und des ehrenamtlichen Engagements von etwa 60 Mitgliedern ist es aber immer wieder möglich, Brucks verkehrsreichste Straße in kurzer Zeit in eine Partymeile zu verwandeln. "Um 12.30 Uhr konnten wir mit dem Aufbau beginnen und um drei Uhr morgens kommt die Kehrmaschine, bis dahin muss alles wieder abgebaut sein", erklärte Vereinsvizechefin Susanne Droth, die Bier verkaufte, während Brando mit Begeisterung in der Gilde-Bar spritzige Cocktails mixte.

Die Getränkeausgabe und den Verkauf von Spezialitäten wie Gegrilltem hatten Mitglieder der Heimatgilde übernommen, doch es gab laut Brando auch "gern gesehene mobile Anbieter" wie Hähnchen- und Haxengriller, Steckerlfischbrater sowie Crêpes- und und Zuckerwatteverkäufer. Zum ersten Mal konnte man ungarische "lucky Langos" und Spiralkartoffeln von den Kartoffelpiraten genießen. Die Einnahmen aus dem Verkauf verwendet die Heimatgilde laut Brando für die Anschaffung von Kostümen, die Ausstattung der Showtanzgruppen und für deren Betreuung das ganze Jahr über.

© SZ vom 09.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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