"München-Zulage":Alling will Mitarbeitern mehr zahlen

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Gemeinde reagiert auf die Verhandlungen mit Verdi

Von Manfred Amann, Alling

Auch die Gemeinde Alling will ihren Mitarbeitern zusätzlich zu ihrem Gehalt die so genannte München-Zulage bezahlen, sobald zwischen der Landeshauptstadt München und den Gewerkschaften ein entsprechender Tarifvertrag abgeschlossen ist. Gemäß einstimmigem Beschluss des Gemeinderates in der jüngsten Sitzung sollen dafür im Etat 2020 schon mal Finanzmittel bereitgestellt werden.

Die Gemeinde will damit möglichen Abwerbungen von Personal vorbeugen und bei der Mitarbeitersuche gegenüber anderen Kommunen nicht benachteiligt zu sein. Laut Bürgermeister Frederik Röder (CSU) bekommt auch Alling bei der Personalgewinnung zunehmend den Druck durch die erhöhten Lebenshaltungskosten und Mieten im Ballungsraum München zu spüren. Da einige Gemeinden und Städte im Umfeld bereits darauf reagiert hätten oder dies vorhaben, sollte man darauf achten, dass Alling nicht ins Hintertreffen gerät, riet der Rathauschef.

Nachdem nun bekannt geworden sei, dass der kommunale Arbeitgeberverband der Aufnahme von Verhandlungen über eine Anhebung der Zulage von 134 auf 270 Euro mit Verdi zugestimmt hat, und auch die Landkreise München und Fürstenfeldbruck entsprechend tätig werden wollen, sollte sich Alling anschließen, so Röder. Man müsse dafür sorgen, dass die Gemeinde bei der Gewinnung von Fachpersonal nicht aus finanziellen Gründen als unattraktiv betrachtet wird. "Nur mit gutem Personal sei auch gute Verwaltungsarbeit zu erwarten", ergänzte Finanzreferent Hermann Dejako (CSU).

Keinesfalls sollte man die Zulage als Wahlgeschenk ansehen, sie sei vielmehr als Anerkennung zu betrachten für die stets guten Leistungen der Mitarbeiter. Sollten die Verhandlungen in München ergeben, je Vollzeitstelle 270 Euro Zulage zu bezahlen, würde dies bei Übernahme der Zulage durch die Gemeinde laut Dejako im Verwaltungshaushalt mit rund 45 000 Euro jährlich zu Buche schlagen. Beschlossen wurde zudem, auch den Tarifbeschäftigten in der Kinderbetreuung und im Sozialdienst die Zulage zu bezahlen und damit die bisher gewährte, deutlich niedrigere Arbeitsmarktzulage (100 Euro für Ergänzungskräfte und 150 Euro für pädagogische Fachkräfte) zu ersetzen. Für das Kita-Personal in Alling rechnet die Verwaltung mit einem zusätzlichen finanziellen Aufwand von 24 000 Euro und für die Betreuungskräfte in Biburg mit weiteren 13 000 Euro. "Ich hoffe, dass das Ordinariat dem zustimmt, so Röder.

Der Gemeinderat hat ebenso zugestimmt, einen Fahrkostenzuschuss zwischen Wohnort und Arbeitsstätte bei Nutzung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs in Höhe von 15 Prozent zu gewähren. "Die Gemeinde ist an den ÖPNV angeschlossen", heißt es zur Begründung. Man wolle dessen Nutzung fördern und damit einen Beitrag zur Entlastung von Verkehrswegen leisten. Die Kosten für die Gemeinde werden auf 6500 Euro jährlich geschätzt.

© SZ vom 25.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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