Die Spuren Z und N oder die H0 sind die Abkürzungen, um die sich bei den Modellbahnern nahezu alles dreht. Auch die Gartenbahn spielt eine gewichtige Rolle. Die Modellbahn-Gemeinschaft Germering ist ein junger Verein. 2014 gegründet, beschäftigen sich die heute 20 Mitglieder mit der Förderung des Modellbahn-Hobbies. Regelmäßig treten sie nach außen, um ihre Aktivitäten zu präsentieren und um neue Gleichgesinnte zu werben. An diesem Samstag und Sonntag wird der Verein nun wieder seine Exponate bei einer großen Modellbahn-Ausstellung in der Germeringer Stadthalle zeigen. Darunter werden nicht nur kleine Züge sein; auch Historisches versprechen die Modellbahner.
Besonders stolz ist der Verein auf den Nachbau des Bahnhofsgebäudes von Unterpfaffenhofen, das heute Germering-Unterpfaffenhofen heißt. Das im Maßstab 1:87 nachgebaute Gebäude ist im Original etwa 116 Jahre alt. Es stand dort zurzeit der Eröffnung der Bahnlinie von München-Pasing nach Herrsching im Jahre 1903. Um die Geschichte zu dokumentieren hat der Verein eine Fotoausstellung vorbereitet. Gezeigt werden nahezu 30 historische Aufnahmen rund um die Eisenbahn in Germering. Das Stadtarchiv Germering sowie dem Förderverein für Heimatpflege Unterpfaffenhofen-Germering haben hier mit Fotos ausgeholfen. "Dazu kommen noch Aufnahmen aus privaten Archiven und Sammlungen, die erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen sind", erzählt Vereinsvorstandsmitglied Elmar Schulte. Die Bilder zeigen die Entwicklung des Bahnhofes und der Umgebung von 1903 an bis ins Jahr 1964. "Darauf sind noch der alte Güterschuppen und die damaligen Fahrzeuge zu sehen", kündigt Schulte an. Auch über die Entstehung der Bahnlinie Pasing-Herrsching und über die Entwicklung der Bahnstationen Harthaus und Germering-Unterpfaffenhofen wird informiert.
Elmar Schulte selbst arbeitet mit der Spur H0. "Das ist der Maßstab 1:87; die gebräuchlichste Spur", klärt er auf. Die Spur Z ist mit 1:220 im Maßstab die kleinste Modellbahn. Die Spur N liegt mit 1:160 dazwischen. "Die Gartenbahn ist mit 1:32,5 die Kindereisenbahn", so Schulte. Der 42-jährige selbständige IT- und Marketingspezialist bastelt an seinen Modellen vor allem in den Wintermonaten herum. "Von Weihnachten bis März bin abends sehr häufig ein bis drei Stunden im Keller", berichtet Schulte. Für ihn ist das Hobby vor allem ein "handwerklicher Ausgleich zum Computer", wie er sagt, "das ist mehr als das virtuelle Leben." Da baut er auch an sogenannten Dioramen herum, das sind kleinere Nachbauten von Motiven, zum Beispiel landschaftliche Nachbildungen.
Auch die Modellbahner leiden wie viele Vereine am Nachwuchsmangel. Deshalb erwartet die kleinen und jungen Besucher, die mit den Vätern kommen, am Wochenende eine große Kinderecke mit Modellbahnen aus Lego und Holz. "Märklin-Eisenbahnen können die Kinder selbst steuern", verspricht Schulte.
Modellbahn-Ausstellung, Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr, Germeringer Stadthalle, Eintritt frei