Mobilität:In Germering gibt es bald Leihräder

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Die Stadt will in den nächsten Jahren elf Mobilitätsstationen aufbauen. An diesen können die Fahrgäste von Bus und Bahn Fahrräder mieten, um bequem weiterzukommen

Von Andreas Ostermeier, Germering

Der Landkreis will seinen Einwohnern öffentliche Verkehrsmittel näher bringen und das Umsteigen zwischen ihnen erleichtern. Dazu sollen in den Jahren 2021 und 2022 etliche Mobilitätsstationen in den Städten und Gemeinden im Landkreis errichtet werden. An den Mobilitätsstationen sollen Busse und bisweilen Bahnen Halt machen, zudem finden sich dort Leihräder und mitunter Leihautos. Die Stadt Germering will sich an diesem Projekt beteiligen, um eine Alternative zum Individualverkehr zu bieten. Elf solcher Mobilitätsstationen soll es auf Stadtgebiet geben. Das Vorhaben wird die Stadt mehr als 200 000 Euro kosten, allerdings gibt es Förderungen durch Bund und Land - und nach Fertigstellung auch Einnahmen aus dem Verleih der Fahrräder.

Die meisten Stationen werden so aussehen, dass neben einer Bushaltestelle mehrere blaue Leihfahrräder zur Verfügung stehen, mit denen der Fahrgast den Heimweg zurücklegen kann. Was die Fahrräder angeht, so sollen sie in sämtlichen Stationen im Landkreis die gleichen sein, damit es möglich ist, auch von einem zum anderen Ort zu radeln. Dabei will der Landkreis ein Angebot der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) nutzen und die gleichen Räder einsetzen, die auch in München und dem Landkreis München ausgeliehen werden können. Momentan handelt es sich dabei noch um konventionelle Fahrräder, ausgestattet mit einer Acht-Gang-Schaltung. Ein Angebot an E-Bikes solle aber geprüft werden, sagte Martin Imkeller, Koordinator der Planungen für die Mobilitätsstationen.

An den beiden Bahnhöfen im Stadtgebiet, also in Harthaus und an der Station Germering-Unterpfaffenhofen, sollen zusätzlich zu den Fahrradständern auch E-Autos stehen. Die Ladesäulen soll laut Unterlagen der Verwaltung die Firma Strom Germering aufbauen. Für den Anfang ist vorgesehen, an den Bahnhöfen zehn Leihräder abzustellen, an den kleineren Stationen sollen es je fünf sein. Um sich ein Fahrrad auszuleihen, benötigt man eine Smartphone-App, die sich gratis auf der Website der MVG herunterladen lässt.

Geplant sind bislang elf Stationen. Neben den beiden Bahnhöfen sollen sie sich die weiteren an folgenden Orten befinden: in der Münchner Straße beim Gep, vor dem Rathaus, in der Otto-Wagner-Straße (im Bereich dr Pfarrei Sankt Johannes Bosco) und in der Industriestraße (im Bereich zwischen Streiflacher und Cewe-Straße). Die Errichtung dieser Stationen ist für 2021 vorgesehen. Ein Jahr später sollen weitere Stationen folgen: am Hallenbad, im Hochrainweg sowie in der Holzkirchner, der Königsberger und der Theodor-Heuss-Straße. Auch am Kreuzlinger Feld und beim Briefverteilzentrum sollen Mobilitätsstationen aufgebaut werden. Deren Errichtung ist allerdings davon abhängig, wie die beiden Projekte vorankommen.

SPD-Stadträtin Eike Höppner vermisste unter den Stationen eine auf der Südseite des Bahnhofs Harthaus. Auch dieses Viertel sollte versorgt sein, sagte sie. Roland Schmid, Leiter der Stadtwerke Germering, antwortete, dass er mit ÖPNV-Koordinator Hermann Seifert im Landratsamt im Gespräch sei. Dabei gehe es um die Anbindung des Gebiets südlich des Bahnhofs Harthaus an den Nahverkehr.

Zurückgeben kann man das geliehene Rad nur an einer der Mobilitätsstationen. Aus technischen und organisatorischen Gründen seien andere Lösungen nicht möglich, sagte Benjamin Bracher von MVG-Rad. Die blauen Leihräder werden also nicht, wie E-Roller in München, auf Gehwegen im ganzen Stadtgebiet anzutreffen sein. Bracher berichtete auch, dass das Angebot in der Landeshauptstadt gut angenommen werde. Zwischen fünf und 15 Minuten werden seinen Worten nach die Räder in der Regel ausgeliehen. Hauptleihzeiten sind der morgendliche und abendliche Berufsverkehr. Auch im Landkreis München gibt es schon Stationen, Germering am nächsten ist die in Planegg.

Nach Brachers Worten lassen sich die Räder auch leicht auf die individuelle Größe des Nutzers einstellen. Sie verfügen über einen Schnellspanner für den Sattel und sind gebaut wie Damenfahrräder. Wenig störungsanfällig sind laut Bracher auch die LED-Lichter am Fahrrad.

© SZ vom 19.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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