Mitten in Puchheim:Die liegende Laterne

Lesezeit: 1 min

Foto: privat (Foto: N/A)

Mit Karl Valentin könnte man sagen, der Scheinwerfer wirft keinen Schein mehr: Monatelang bleibt eine umgeknickte Straßenlampe unbeachtet

Von Sebastian Mayr

Immerhin weiß die Stadt Puchheim inzwischen, dass eine ihrer Straßenlaternen nicht mehr standsicher ist. In der Behördensprache und insbesondere in diesem Fall bedeutet "nicht mehr standsicher": Die Laterne liegt im Gras. Genauer gesagt, neben dem Radweg, der an der Ecke Bürgermeister-Ertl- und Birkenstraße durch die kleine Parkanlage führt. Seit wann das so ist, lässt sich nicht genau feststellen, die Verwaltung hat von der fehlenden Standsicherheit erst im August Kenntnis erlangt. Ihre Standsicherheit verloren hat der Lichtspender aber wohl bereits ungefähr zur Zeit des Puchheimer Volksfests. Das war im April. Etwa zu dieser Zeit jedenfalls hat der Puchheimer Rechtsanwalt Eckhart Jung beim Gassi gehen mit seinem Hund die unsichere Beleuchtung zum ersten Mal bemerkt. Nach einem guten Vierteljahr wurde es Jung zu bunt, er schrieb an die Stadt. Zuvor hatte er bereits einen Mitarbeiter der Stadt auf der Straße angesprochen, der jegliche Verantwortung auf den Stromkonzern geschoben hatte. Anfang September schrieb Jung, noch immer ohne Antwort, abermals an die Stadt. Schließlich gehe es um die Sicherheit im Verkehr.

Puchheims Zweiter Bürgermeister Rainer Zöller, der den verreisten Rathauschef Norbert Seidl vertritt, ist reichlich zerknirscht. Ärgerlich und bedauerlich sei die Angelegenheit, passieren dürfe so etwas eigentlich auf keinen Fall. Nachdem es nun aber schon geschehen ist, hat die Stadt ihren Vertragspartner Komm-Energie gebeten, gleich weitere 36 Masten zu überprüfen. Das ist nun abgeschlossen. Fehlende Standsicherheit wies nur die liegende Laterne auf, doch auch weitere vier Stangen müssen ausgetauscht werden. Wann das passiert, weiß weder die Stadt, noch ihr Stromvertragspartner. Denn der Stromvertragspartner hat seinerseits einen Vertragspartner fürs Austauschen und Errichten der Laternen.

Gefährlich wenigstens ist die Laterne laut Zöller nicht, der Strom ist abgedreht und die Stange liegt abseits des Wegs. Blöd nur, dass es immer früher dunkel wird. Aber nachdem die Fragen der Standsicherheit und der Zuständigkeit inzwischen geklärt sind, dürfte das Licht bald wieder aufgehen. Äh, angehen.

© SZ vom 09.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: