In Zeiten wie diesen, in denen gerne und überall Political Correctness eingefordert wird, sagen wir den Freunden derselben gleich vorab: Jetzt wird es möglicherweise politisch unkorrekt, denn wir freuen uns hier an dieser Stelle einfach mal richtig über die niedrigen Spritpreise. Weniger als einen Euro für den Liter Diesel, wann gab es das zuletzt? Keine Ahnung, muss auf jeden Fall schon lange her sein. Eher in Erinnerung geblieben ist ein Preis von um die Eins- fünfzig. Jene Autofahrer, die Benzin oder Super tanken müssen, waren noch schlechter dran.
Doch jetzt: 93,9 Cent für den Liter Diesel zeigt das große Tableau, das an der Tankstelle an der Estinger Hagn-Kreuzung emporragt. Das entspreche derzeit dem deutschlandweiten Durchschnitt, kann man den Nachrichten entnehmen. Also, schnell um den Kreisel rumgefahren und in die Tankstelle eingebogen - und erst mal angestellt. Dieselbe Idee hatten im abendlichen Berufsverkehr andere auch. Dann die Rechnung: 46,62 Euro für knapp 50 Liter. Ein Schnäppchen, da macht das Bezahlen beinahe Spaß. Man wünschte sich, zu Hause einen Treibstofftank zu besitzen, um ein bisschen was von dem günstigen Zeug zu bunkern - wie bei den Sonderangeboten für Nudeln oder Nutella.
Ja, ja, wir wissen schon. Ein bei uns niedriger Spritpreis hat anderswo ungünstige Auswirkungen. Und aufs Klima sowieso. Ohnehin wird zu viel mit dem Auto gefahren, und dann auch noch ein Diesel. Stickoxide und so. Und natürlich, die fossilen Brennstoffe werden irgendwann zur Neige gehen. Dennoch ist die Aussicht angenehm, bei anhaltend günstigen Preisen im Jahr um die 200 Euro sparen zu können, wie die Nachrichtenagentur DPA ausgerechnet hat. Wir werfen zur Sicherheit noch einen Blick auf die App mit den Dieselpreisen. Es wäre sogar noch billiger gegangen im Landkreis, für 92,9 Cent. Andere Tankstellen nehmen 96,9 oder 97,9 Cent. Oder gar 99,9 . Das ist ein Euro für einen Liter. Wer will denn so teuer tanken?