Mitten in Maisach:Überparteiliche Kooperation

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Den Weihnachtswünschen der Maisacher CSU folgen alle Fraktionen

Von Ariane Lindenbach

Alle Jahre wieder kurz vor Advent stehen die Haushaltsberatungen an. Und alle Jahre wieder bringt die CSU-Fraktion in Maisach dann einen Antrag in den Gemeinderat ein mit diversen Vorschlägen, wie es in der Gemeinde mit mehr oder weniger hohen Investitionen noch ein bisschen schöner oder praktischer oder ungefährlicher werden würde. Bemerkenswert an diesem Ritual ist vor allen Dingen die Tatsache, dass die anderen Fraktionen weder verbissen versuchen, jeden einzelnen Vorschlag zu torpedieren und zu verhindern. Noch haben sie sich die alljährlichen Vorstöße der Christsozialen zum Vorbild genommen, selbst einen Antrag mit eigenen Vorschlägen einzubringen. Ganz im Gegenteil folgen die Gemeinderatskollegen den Anregungen meist mit beipflichtender Begeisterung: Die Sanierung des Kinderbeckens im Freibad ist beispielsweise solch einem Antrag entsprungen.

Auch in diesem Jahr ist es wieder die "Gemeinderatsfraktion der CSU, Ortsverband Maisach", wie sie sich auf ihrem Briefkopf nennt, die "verschiedene Maßnahmen in Vorbereitung zu den Haushaltsberatungen 2015" vorschlägt. Egal ob es um die Sanierung der Friedhofsmauer in Frauenberg geht, die, wie alle im Gremium finden, zusammen mit dem Ausbau der Kirchfeldstraße erfolgen soll (aber natürlich ohne die Kosten in einen Topf zu schmeißen), oder um die Asphaltierung des Geh- und Radweges von Gernlinden nach Emmering, oder die Schaffung eines Fußwegs von der Pfarrer-Betzl-Straße, wo das Kinderhaus Tausendfüßler steht, zu den - in der meisten Zeit ungenutzten - Parkplätzen am Freibad: Wie so oft sind sich die Gemeinderäte aus fünf Fraktionen über die Notwendigkeit einig und nicken die Beträge ohne Diskussion ab. Ebenso die Erneuerung des Friedhofswegs in Germerswang sowie die Planungskosten für einen Kreisverkehr in Richtung Egenhofen. Nur Christine Wunderl von den Grünen findet Letzteres unnötig.

Erst am Ende des öffentlichen Sitzungsteils, etwa eineinhalb Stunden und neun Tagesordnungspunkte später, meldet sich unter "Verschiedenes" Wunderl noch einmal zu Wort. Ein weiterer Kreisel am Abzweig nach Egenhofen werde womöglich nicht mehr gebraucht, wenn erst die Umgehungsstraße gebaut ist. Mit diesem Einwand will man sich zu gegebener Zeit notfalls noch befassen.

© SZ vom 04.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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