Mitten in Germering:Stimulatoren für den Advent

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Der Herbst ist da, der Advent steht bevor und der Schleier der Schwermut legt sich übers Land. Germering will in zerreißen und leuchten wie nie

Von Christian Hufnagel

Durch den Oktobernebel ist zwar noch nicht viel zu sehen. Auch weil den Blick noch einige happige Stimmungskiller trüben: Gräbergang an Allerheiligen, Faschingsauftakt mit den örtlich organisierten Narren, Opfergedenken am Volkstrauertag. Doch durch den Schleier der Schwermut glimmt schon das ein oder andere Lichtlein der Hoffnung auf und weist den Weg hindurch durch diese gemütswidrigen Wochen. Hinein in diese so wunderbar konsequent stimmungsvolle Endphase des Jahres, welche es freilich schon längst vorzubereiten gilt, damit das Herzenslicht der Besinnung und Besinnlichkeit auch ordentlich leuchtet.

Den Spot will da heuer sicherlich Germering auf sich richten. Die Innenstadt wird strahlen wie noch nie. Dazu hat die Stadt eine "neue qualitativ hochwertige dreidimensionale Beleuchtung" angeschafft. Diese wird in "schwungvollen Formen" aufgehängt. Und auch das Licht soll es wirklich in sich haben: "warmweiß als auch brillantweiß". Leider hat das Wunderwerk der Illumination ganz unchristlich viel Geld gekostet. Und das Christkind in Gestalt des Städtebauförderprogramms wollte die Stadtväter auch nur mit der Hälfte der Summe beschenken. Jedenfalls bittet das Stadtmarketing nun die Bürger um kleine milde Gaben, die sich in der Summe auf immerhin 40 000 Euro anhäufen mögen. Bevor die Weihnachtsbeleuchtung also aus Spargründen runtergedimmt werden muss, sollten die Germeringer ihre Geldbeutel öffnen. In den Geschäften warten bereits die Sammeldosen: "Dort können Sie mühelos Ihren Beitrag einwerfen", mag ein gütiger Hinweis die Spendenbereitschaft animieren.

Billigere Adventsstimulatoren gibt es in Olching. Dort sucht der Gewerbeverband nach Krippen, die er in die Schaufenster der Geschäfte stellen kann. Wer also eine verstaubte auf dem Dachboden hat, mag sie für ein paar Wochen verleihen, damit der Einkaufsbummel auf einem "Krippenweg" wandeln kann. Und neben weiteren gefühligen Angeboten wie einem Benefiz-Adventskalender (Germering) und einer Weihnachtsrätselaktion (Fürstenfeldbruck) kann man an der Olchinger Volkshochschule noch schnell "ohne Notenkenntnisse" einen Kurs an der Veeh-Harfe belegen, um sich gänzlich ohne fremde visuelle oder akustische Einstimmungshilfen eines zu erfüllen: "selbst unterm Weihnachtsbaum musizieren". Stimmungsvoller geht es wohl nicht.

© SZ vom 27.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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