Mitten in Fürstenfeldbruck:Wonnemonat April

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Von wegen launisch und wechselhaft - Hochsommer im Frühling

Kolumne von Heike A. Batzer

Es ist an der Zeit, seinen Ruf wiederherzustellen. Ihn nicht immer schlecht aussehen zu lassen und als launisch und wechselhaft zu verunglimpfen. Der April, heißt es in den Bauernregeln, der macht, was er will, und deshalb ist das Wetter im April auch schwer vorherzusagen. In manchen Jahren treibt er es besonders heftig, dann nämlich, wenn er es noch einmal schneien lässt. Obwohl man den Winter schon vorüber wähnt. Obwohl meist schon die ersten Blüten die Köpfe rausgestreckt haben und die menschlichen Köpfe ihrerseits auf Bedeckungen verzichten.

Im Vorjahr hat er dem Fürstenfeldbrucker Volksfest, das ja seit einigen Jahren recht früh im Jahr startet, einen sauberen Strich durch die Rechnung gemacht und das Einzugsritual nicht gerade verhagelt im Wortsinne, aber doch gehörig vermiest, erst mit Schnee und der damit verbundenen Kälte und dann mit Regen. Fotos vom 28. April 2017 erinnern an von schwerer Schneelast gekrümmte Äste an den Bäumen und weiß überzogene, eigentlich bunte Frühlingsblüher.

Und ein Jahr später? Sommer im April! Temperaturen über 25 Grad, die Natur ist schon in voller Blüte. Unerschrockene springen angesichts des ersten Hitzeschocks schon in die Seen, und vermutlich wurde in einem April noch nie so viel gegrillt wie in diesem. Auch die Brucker Volksfestfreunde sind gleich zum Auftakt am Wochenende richtig entschädigt worden. Es war ein Frühling im Schnelldurchgang, dieser April. Und ganz ehrlich, wir haben ihn genossen wie selten zuvor. Er ist der neue Wonnemonat. Da kann sich der Mai jetzt mal anstrengen und zusehen, dass diese Eisheiligen nicht das Frühsommergefühl zerstören. Denn die Zeit ist kurz. Schon von 21. Juni an werden die Tage wieder kürzer. Bis dahin sind es nicht mal mehr zwei Monate.

© SZ vom 30.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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