Mitten in Fürstenfeldbruck:Schnellkaffee im Sitzungssaal

Warum Olchings Bürgermeister Andreas Magg beim Kaffeetrinken in die Bredouille kommt

Kolumne von Heike A. Batzer

Kaffee zu trinken am Nachmittag impliziert ja die Vorstellung, dass man sich gerade ein Päuschen gönnt und im Idealfall dabei sogar gemütlich beisammensitzt und sich austauscht. Manchmal - alle Berufstätigen wissen das - muss es allerdings auch schnell gehen, und das mit dem Genuss bleibt dann ein frommer Wunsch.

Und so hat Olchings Bürgermeister und Kreisrat Andreas Magg (SPD), als er am Montag ein wenig verspätet den großen Sitzungssaal im Landratsamt für die Kreisausschusssitzung betritt und sich zunächst eine Tasse Kaffee einschenkt, vermutlich unterschätzt, wie sehr man bei deren Konsum zeitlich unter Druck geraten kann. Denn die Agenda der Sitzung ist einmal mehr rekordverdächtig schnell abgearbeitet. Die Gepflogenheit der Kreisräte, sich auf den schnellen, diskursfreien Beschluss zu konzentrieren, findet an dieser Stelle gerne Erwähnung, die durchschnittlich ermittelten 1,25 Minuten für jeden der acht Tagesordnungspunkte vom Montag nähern sich dennoch einem neuen Spitzenwert.

Als sich dies andeutet, beginnt sich Landrat Thomas Karmasin (CSU) um den Kaffeetrinker Magg zu sorgen und empfiehlt ihm, schnell auszutrinken, das Ende der Sitzung sei nahe. Magg stellt daraufhin die laut geäußerte und nicht ganz ernst gemeinte Überlegung an, vielleicht doch einen Redebeitrag leisten zu wollen, um zwischenzeitlich wenigstens die Tasse leeren zu können. Doch das ist nicht nötig: An die zehnminütige Kurzsitzung schließt sich ein nichtöffentlicher Teil an und damit neue Zeit für Kaffee.

© SZ vom 07.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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