Mitten in Fürstenfeldbruck:Ritterschlag für Bücher

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Nach Jérôme Boateng und Elyas M'Barek kommt wieder prominenter Besuch nach Bruck. Dieses Mal ganz hoher

Von Stefan Salger

Als Jérôme Boateng letzten Herbst die Ferdinand-von-Miller-Realschule besucht, hinterlässt der vielleicht beste Innenverteidiger der Welt, der in Diensten des glorreichen FC Bayern steht, dort Spuren. Keinen Fußabdruck natürlich. So was gibt's nur in Hollywood, im Fußball wird man für Schauspielerei verwarnt oder gleich vom Feld gestellt. Nein, Boateng wird auf Selfies verewigt und unterschreibt geduldig Autogrammkarten und auf Bayern-Trikots. Ähnlich läuft es bei Elyas M'Barek, der im September im Brucker Scala-Kino seinen neuen Streifen "Fack Ju Göhte 2" vorstellt. Hier knipsen kreischende Mädchen und sichern sich als Dokument der Zeitgeschichte ein Autogramm.

Auch im digitalen Zeitalter ist der handschriftliche Namenszug also längst nicht aus der Mode gekommen. Das gilt auch fürs Signieren von Büchern: Als Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder vor ein paar Wochen seine Biografie von Angela Merkel vorstellen lässt, kann man davon ausgehen, dass sich seine Amtsnachfolgerin später mit leuchtenden Augen ein handsigniertes Exemplar ins Regal stellen wird. So ein Schriftzug verleiht einem Werk erst die rechte Authentizität, es ist der Ritterschlag für jedes Buch. Am Samstag von 18 Uhr an und am Sonntag von 10.30 Uhr an nahen weitere Termine dieser Kategorie. Profane Karten oder Trikots werden nicht unterschrieben, hier geht es um geballte Seriosität und Authentizität auf 224 Seiten. Dann wird ein Band auf dem Tisch liegen, der sich einem halben Jahrhundert widmet - mehr als 500 Abbildungen, hochwertiger Hardcover-Einband, langlebige Fadenbindung. Mit Signatur dürfte sich der Wert vervielfachen.

Mal sehen, wie viele Selfies geknipst werden, ob auf Textilien unterschrieben wird und wie viele enthusiastische Mädchen und hochrangige Politiker vorbeischauen. Es geht um die glorreiche Geschichte der Pfarrei Sankt Bernhard. Autor Friedrich Deschauer, 69, wird "auf vielfachen Wunsch", wie die Pfarrei mitteilt, nach den beiden Kirchweihgottesdiensten zum Füller greifen und Chroniken signieren. Autogrammstunde in Sankt-Bernhard. Kreisch.

© SZ vom 17.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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