Mitten in Fürstenfeldbruck:Promiduell der Kandidaten

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Bundes- und Landespolitiker unterstützen die örtlichen Bewerber

Kolumne von Florian J. Haamann

Wahlkampf, das ist mehr als Plakate kleben, auf Podien sitzen und bei Wind und Wetter Flyer verteilen. Höhepunkte jeder Kampagne sind die Besuche der jeweiligen Parteigranden bei den Direktkandidaten in ihren Wahlkreisen. Dabei gilt: je höher der Gast in der Parteihierarchie steht, desto größer das Ansehen, die Bedeutung und die Hoffnung in den Kandidaten. Katrin Staffler von der CSU, Mandatsträgerin im Wahlkreis Fürstenfeldbruck, kann in diesem Wahlkampf bereits mit zwei Prominenten auftrumpfen: Norbert Röttgen, ehemals Bundesumweltminister und unterlegender Kandidat bei der vergangenen Wahl zum CDU-Vorsitzenden, und seit Montagabend auch Ministerpräsident Markus Söder. Beide allerdings haben ihr nur virtuell die Ehre erwiesen. Stafflers SPD-Konkurrent Michael Schrodi dagegen war mit seinem Bundestagsfraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich einen Tag lang in verschiedenen Altenpflegeeinrichtungen unterwegs. Und die Germeringer SPD-Kandidatin Carmen Wegge kann sich am kommenden Freitag gar auf einen Besuch der Parteivorsitzenden Saskia Esken freuen, gemeinsam besuchen sie einen Kindergarten.

Bei der Wahl der Promi-Veranstaltungen lassen sich zwischen den amtierenden Koalitionspartner also zwei Richtungen erkennen: Die Sozialdemokraten gehen raus, informieren sich über die Situation in sozialen Einrichtungen und zeigen sich bei ihren potenziellen Wählergruppen. Derweil entscheidet sich die CSU für die bequemere - aber auch coronasichere - Form des Onlinevortrages, bei dem man dem Publikum die eigenen Forderungen predigen und die eigene Großartigkeit feiern kann. Ebenfalls nur virtuell war dann auch der FDP-Promibesuch von Parteivize Wolfgang Kubicki beim liberalen Dauerkandidaten Ulrich Bode bereits im Juni. Die einzige Kanzlerkandidatin, die den Wahlkreis bisher besucht hat, ist übrigens Annalena Baerbock, die bei einem Auftritt mit Kandidatin Beate Walter-Rosenheimer in Dachau gesprochen hat. Zumindest das Promiduell haben die Grünen damit also deutlich gewonnen. Abzuwarten bleibt, ob das reicht, um auch das Duell ums Direktmandat spannend machen.

© SZ vom 31.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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