Parallelen zwischen Mädchen und Buben hier und der Pflanzenwelt dort finden sich immer wieder im Alltag. Und deshalb ist ein neues Kursangebot einer in Fürstenfeldbruck ansässigen Einrichtung, die sich sonst eher um Essen und Trinken sowie Felder und Bäume kümmert, nur konsequent.
Besonders plastisch treffen Fauna (der wir den Mensch hier der Einfachheit halber zurechnen wollen) und Flora beim Begriff "Kindergarten" aufeinander. Dem Besuch dieser grünen Parzelle, in der offensichtlich kleine Menschen bestens reifen und gedeihen, folgt aber mitnichten die Baumschule - auch wenn die manche Eltern ihren Sprösslingen im Falle mäßiger Lernwilligkeit gerne anempfehlen. Familien können dort, wo sie sich wohl fühlen, schon mal Wurzeln schlagen und Kinder - etwa migrationsbedingt - ihre Wurzeln in anderen Ländern haben. Na bitte, die Grenzen zwischen Heranwachsenden, die sich mal als niedliche Sonnenblume, mal als widerborstiger, bockiger Kaktus geben, und blühenden Sommer- respektive kärglichen Winterlandschaften verschwimmen.
Zurück zum Kurs. In dem geht es an diesem Freitag von 16 bis 17 Uhr um Koordination, Konzentration sowie körperliche und geistige Entwicklung. "Eltern und Kinder im Alter von 1,5 bis 2,5 Jahren erleben das achtsame Anbieten von Alltagsbewegungen ...", heißt es in der Ankündigung des Veranstalters. Ergotherapeutin Verena Müller werde zudem "die Entwicklungsstufen der Motorik für diese Altersgruppe erläutern".
Ach ja, der Veranstalter. Der ist keineswegs das Jugendamt, wie man meinen könnte. Der kostenlose Kurs "Kleinkinder in Bewegung", der am 19. Mai und am 2. Juni wiederholt wird und für den eine Anmeldung unter www.aelf-ff.bayern.de erforderlich ist, wird angeboten vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Klingt also doch irgendwie so, als werde die Landwirtschaftsschule in Puch zur Baumschule - allerdings für Kinder im Vorschulalter.