Dicht gewachsen soll er sein, von schönem satt-grünen Aussehen, selbstverständlich ohne Löcher und Kuhlen, aber dennoch strapazierfähig und haltbar: Viele Vereine geben viel auf einen gepflegten Fußballrasen. Zeugwarte sitzen auf großen Rasenmähern, Kapitänen großer Schiffe gleich, und sorgen regelmäßig für gleichmäßigen Schnitt des Grüns, auf dass Stürmer und Verteidiger besten Untergrund für Torschüsse und Abwehrarbeit vorfinden.
Die Profis treiben den Rasenkult erwartungsgemäß noch ein Stück weiter. Dafür hat die Deutsche Fußball-Liga jetzt, assistiert von der Deutschen Rasengesellschaft, zum vierten Mal sogar einen Preis für die beste Qualität des Spielfeldes vergeben. Es gewann Borussia Dortmund vor Wolfsburg und Leipzig.
Auch im städtischen Stadion von Fürstenfeldbruck ließ man dem Hauptspielfeld besondere Aufmerksamkeit zuteil werden zu Zeiten, in denen der dort beheimatete Sportclub zwar nicht zu den Profis zählte, aber dennoch Aushängeschild aller Fußballer im Landkreis war und bayernweit ziemlich weit oben mitspielte. Ein langjähriger Vereinsfunktionär wachte mit Argusaugen und der Unbeugsamkeit eines Wachhunds darüber, dass kein Unbefugter das Geläuf betrat, dessen Benutzung jahrelang nur der ersten Männermannschaft erlaubt war.
Längst vorbei die Zeiten! Nicht nur dass heute auch Jugendteams ihre Spiele auf dem Hauptfeld zwischen den beiden großem Zuschauertribünen austragen. Sogar Hunde tummelten sich voriges Wochenende auf dem einstmals heiligen Rasen. Ausgerechnet jene Vierbeiner, die man andernorts sogar von öffentlichen Grünflächen aussperrt. Die Hunde rannten mit ihren Herrchen und Frauchen auf dem SCF-Platz um Slalomstangen, Hürden, Hindernisse, es ging um bayerische Meisterehren. Und der Präsident des sportlich nur noch mäßig erfolgreichen Fußballvereins schwärmte von "absoluten Höchstleistungen".