Fürstenfeldbruck:Ein Film fürs Image

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Jede Stadt, die etwas auf sich hält, braucht heutzutage einen Imagefilm. Fürstenfeldbruck wollte da nicht zurückbleiben und hat nun sein eigenes Werbevideo präsentiert.

Von Florian J. Haamann

Die Klosterkirche spielt im Imagefilm natürlich eine große Rolle. (Foto: Günther Reger)

Ein wenig ironisch mutet es ja schon an, dass der brandneue Imagefilm der Stadt ausgerechnet damit beginnt, die Neue Bühne Bruck und die Subkultur als Aushängeschilder der heimischen Kultur zu präsentieren. Inhaltlich ist daran freilich nichts auszusetzen, allerdings bleibt in dem Video dann doch unerwähnt, dass sich die Subkultur im alten Schlachthof mit bröckelndem Putz und fehlender Wandfarbe herumschlagen muss, obwohl die Stadt schon vor Jahren versprochen hat, zumindest die gröbsten Mängel zu sanieren. Und die Neue Bühne muss finanziell jedes Jahr um ihre Existenz kämpfen, weil die kommunalen Zuschüsse so gering sind, dass damit nicht einmal die Miete an das Veranstaltungsforum gedeckt ist.

Aber genug der Mäkelei, schließlich ist so ein Film ja dazu da, die Schönheit einer Stadt für die Weltöffentlichkeit sichtbar zu machen. In vier Themenblöcken präsentieren die Filmemacher die große Kreisstadt: Kultur, Familien-, Umwelt- und Gewerbefreundlichkeit. So erzählt Katrin Marzin, die als engagierte Bruckerin und Mutter vorgestellt wird, davon, wie schön es doch ist, im Sommer mit den Kindern im Al Ponte ein Eis zu essen, in die Amperoase zu gehen und im Kletterpark herum zu tollen. Sie erzählt von den jährlichen Bastelarbeiten an den Luzienhäuschen, von den vielen Festern, Feiern und In-Kneipen. Erich Raff, Sportreferent und aktuell amtierender Bürgermeister, lobt das breite Sportangebot und den Erfolg der heimischen Vereine. Im Hintergrund laufen actiongeladene Aufnahmen von Spielen der Handballer und Footballer.

Die Bilder, die die verantwortliche Produktionsfirma Priapan Media aus Fürstenfeldbruck eingefangen hat, sind tatsächlich sehr gelungen, bunt und abwechslungsreich und zeichnen das Bild einer klassischen Wohlfühlstadt für den Durchschnittsbürger. Knapp sieben Minuten ist das Video lang, präsentiert wurde es am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang der Stadt, am Freitagnachmittag hatten sich bereits 2000 Menschen den Film gesehen. Neben den vielen Detailaufnahmen aus den verschiedenen Locations, sind auch einige sehenswerte Luftbilder eingebaut und natürlich immer wieder die Klosterkirche.

Aber auch die Klimabeauftragte der Stadt kommt zu Wort, darf von den ehrzeigen Zielen der Stadt erzählen. Wie es aktuell um die Umsetzung selber steht erfährt der Zuschauer leider nicht. Und der Chef von Deko-sign, einer Firma für Werbetechnik, darf die Stadt für ihr Engagement für die Gewerbetreibenden loben. Zum Abschluss des Videos sagt Katrin Marzin: "Ich kann Leuten, die sich überlegen, nach Fürstenfeldbruck zu ziehen, diese Stadt nur sehr wohl ans Herz legen, weil ich so gerne hier bin". Wo die möglichen Neubürger alle wohnen sollen, verrät sie allerdings nicht.

© SZ vom 23.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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