Mitten in Fürstenfeldbruck:Bier für alle

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Mit dem Freibier ist das so eine Sache - löst doch allein das Wort schon bei manchen einen Durstreflex aus

Von Heike A. Batzer

Mit dem Freibier ist das so eine Sache. Schon allein das Wort löst bei manchen einen Durstreflex aus, so dass zu einem Freibier-Anlass häufig auch jene kommen, die ohne die Aussicht auf ein Freigetränk nicht gekommen wären. Auch bei Sportveranstaltungen wird gerne Bier für alle ausgeschenkt, ein Siegerbier nach getaner Arbeit getrunken oder die Bierdusche inszeniert. Entsprechend engagieren sich die Brauer als Sponsoren in der Branche, verbunden mit der Hoffnung, Werbung in eigener Sache zu machen.

So hatten auch die Bundesliga-Handballer aus Hamburg, als sie im Juli in der Großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck zu einem Gastspiel angetreten waren, Produkte bayerischer Braukunst in Aussicht gestellt bekommen. 100 Liter königlich-bayerisches Freibier will eine Brauerei aus hiesigen Landen zu den Hanseaten fließen lassen - sofern diese die Auflage erfüllen und Platz eins, zwei oder drei am Ende der Bundesliga-Saison erreichen. Im Vorjahr waren sie Neunter gewesen, nach vier Spieltagen sind sie Siebter. Nun, so ein 100-Liter-Fass muss man sich halt erst erarbeiten.

Da kann ein Mann namens Maik Handschke von Glück reden. Er trainierte am vorigen Wochenende noch den TV Großwallstadt, einen ehedem großen Namen im deutschen Handball. Ein Sixpack bayerisches Bier wurde ihm nach dem verloren gegangenen Spiel in der Wittelsbacher Halle überreicht, und seine Miene hellte sich erstmals auf an diesem Abend. Er nahm das Päckchen - ja, es war ein Päckchen und kein Kasten - und verstaute es ganz locker in seiner großen Sporttasche. Ob er anschließend in der Kabine einen ausgegeben hat, bezweifeln wir. Es gab ja keinen Anlass dafür (Niederlage), und die sechs 0,33-Liter-Fläschchen wären selbst für die personell arg dezimierte Großwallstädter Mannschaft, die in Fürstenfeldbruck angetreten war, quasi nur ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen. Wir raten den Hamburgern und Großwallstädtern deshalb: Fahrt's zum Biertrinken lieber auf die Wiesn!

© SZ vom 11.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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