Mitten in Fürstenfeldbruck:Beharrlicher Wiederholer

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Kreisrat Jakob Drexler beharrt auf die Einführung der Biotonne - und wenn er seine Kollegen auch noch so nervt

Kolumne von Heike A. Batzer

Steter Tropfen höhlt den Stein, heißt es sprichwörtlich, wenn der Wert von Beharrlichkeit beschworen werden soll. Deshalb kann es bisweilen Sinn machen, Gesagtes auch mehrfach zu wiederholen. Und so macht Jakob Drexler, Kreisrat der Unabhängigen Bürgervereinigungen, ernst, als er in der jüngsten Sitzung des Werkausschusses Wort und Partei ergreift für die Biotonne.

Das hat er in der schon seit einigen Jahren währenden Debatte um das künftige Abfallwirtschaftskonzept öfter getan, doch noch nie so leidenschaftlich und unnachgiebig wie am vorigen Donnerstag. Drexler nutzt fortan jeden Tagesordnungspunkt, um sich für die Biotonne stark zu machen. Als es später um die bauliche Optimierung der großen Wertstoffhöfe geht, empfiehlt Drexler, vom Bring- auf ein Holsystem umzustellen - "und die Biotonne einzuführen". Dann würde sich auch der Verkehr an den Wertstoffhöfen reduzieren. Spätestens jetzt mag Kreisabfallreferent Dieter Rubenbauer den Appellen nicht mehr folgen und lässt als äußeres Zeichen seiner inneren Haltung seinen Kopf auf den Tisch fallen. Doch Drexler gibt nicht auf, moniert eine halbe Million Euro im Haushaltsplan des Abfallwirtschaftsbetriebs für die Anschaffung von Bioabfallsäcken, die er "Einmal-Biotonnen" nennt.

SPD-Kreisrat Andreas Magg versucht sich an einem Zwischenruf: "Immer das gleiche Thema". Doch Drexler bleibt hart: Alle anderen in Bayern hätten diese Ausgabe nicht. Da greift Landrat Thomas Karmasin zu einem Witz: "Das liegt daran, dass sie keine Biotonne haben." Allgemeine Erheiterung, doch Drexler geht weiter ins Detail: Papiersäcke, Stärkesäcke. "Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht monothematisch werden", geht Karmasin noch einmal dazwischen und will Drexler zu einem Antrag überreden, wonach über die Streichung jener halben Million abgestimmt werden soll. So weit will Drexler dann doch nicht gehen. Die Sitzung ist ohnehin zu Ende.

© SZ vom 19.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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