Dass der Mensch mit seinesgleichen nicht besonders gut kann, ist keine gewagte Festellung, sondern eher eine Binsenweisheit, die erst gar nicht mit Verweisen auf Kriege im Großen oder im Kleinen unter Gartenzaunnachbarn untermauert werden muss. Daraus erklärt sich eben, dass der Mensch sich auf der Suche nach jemandem, dem er ganz und gar vertrauen kann, sich anderweitig umgeschaut hat und im Laufe seiner Entwicklung im Tierreich fündig geworden ist. So bezeichnet er ohne Scham heutzutage als seinen besten Freund den Hund. Ein Vierbeiner, der ihm treu ergeben ist, blindlings folgt und alles ausführt, was er befiehlt. Eine traumhafte Widerspruchslosigkeit. Umgekehrt will sich Herrchen oder Frauchen dann auch nicht lumpen lassen, wenn es um das Seelenheil des folgsamen Kumpels geht.
Und so finden sich allein im Landkreis Fürstenfeldbruck eine ganze Reihe von Trainern, die ihm weiterhelfen: "Möchten Sie Ihren Hund noch besser verstehen?" Wer diese Frage für sich bejaht - und welcher liebevolle Halter würde das nicht, - der findet etwa beim DOGS-Team in Egenhofen eine Vielfalt von Seminaren, Kursen und Trainingsstunden. Das Spektrum reicht von Körpersprache und Kommunikation über die Leinenführigkeit bis hin zur Impulskontrolle. Sollte der Hund im Verhalten doch noch nicht so funktionieren, dann ist die "mobile Hundeschule Amperland" vermutlich der richtige Ansprechpartner. Diese bietet ein "Intensivtraining" an, welches die "optimalste Form" sei an einem unerwünschten Verhalten zu arbeiten. Beispiele sind etwa verrücktes Ziehen an der Leine, das Jagen von Joggern und "Ressourcenverteidigung" von Wasser, Futter oder Spielzeug. Und schließlich gibt es auch noch den Polizei- und Sporthundeverein Fürstenfeldbruck, der sich schlicht "Kompetenz" in der Hundeerziehung zuschreibt und Pädagogisches wie Welpenspiel- und Sozialisierungstage anbietet.
Das reichhaltige Angebot für den besten Freund bereichert nun das Fürstenfeldbrucker Freibad um ein echtes Leckerli. Die Amper-Oase lädt für Montag, 11. September, zum ersten Hundeschwimmen ein. Platz ist im Becken für 150 Vier- und wohl ebenso viele Zweibeiner, wenn diese mit ins Wasser wollen. Selbiges werde in der Qualität extra für Hunde angepasst: "Dabei wird das Chlor entfernt, sodass sich die tierischen Besucher im kühlen Nass wohlfühlen", verspricht die Leiterin der Freizeiteinrichtung. Und was die Keime betrifft, muss man sich keine Gedanken machen. Es ist der letzte Freibadtag, danach werde das "kalte und frostige Milieu" alles vernichten, was den Gästen in der nächsten Saison vielleicht schaden könnte. Wem diese Aussichten aber trotzdem nicht behagen sollten, dem sei als Trost mit durch den Herbst und Winter gegeben, es gibt offensichtlich noch andere beste Freunde des Menschen. Zumindest, wenn man auf die Erfahrung des Dichters Wilhelm Hauff hört: "Der beste Freund des Menschen ist das Buch." Und das ist ein wahrlich keimfreier Rat.