Mitten in Fürstenfeldbruck:Asyl für Briten

Das Landratsamt Fürstenfeldbruck bereitet sich auf seine Weise auf den Brexit vor

Kolumne von Andreas Ostermeier

In zwölf Tagen ist Brexit. Ende Januar verlässt Großbritannien die Europäische Union. Seit 1973 waren die Briten Mitglied der europäischen Familie, wie Harry und Meghan haben sie aber keine Lust mehr auf die Pflichten eines Familienmitglieds. Auch Beziehungen zum Landkreis Fürstenfeldbruck können die Briten nicht zum Verbleib animieren - sie hatten nie eine. Keine der 23 Städte und Gemeinden pflegt eine Partnerschaft zu einer Kommune auf der Insel. Der Abschiedsschmerz über den Austritt der Briten dürfte daher gering sein.

In den vergangenen Monaten war das Hin und Her um den Brexit aber auch nur noch mit Humor zu ertragen - am besten mit britischem. Der ist ja gerne schwarz, unverblümt und absurd. Ob Landrat Thomas Karmasin britischen Humor mag, ist nicht bekannt. Die Behandlung des Brexit auf der Homepage seiner Behörde lässt einen jedoch an den speziellen Witz denken, wie er auf der Insel gepflegt wird. Denn auf der Homepage des Landratsamts wird der bevorstehende Austritt der Briten unter der Überschrift "Asyl und Migration" aufgeführt.

Dorthin gerät man, gibt man das Stichwort "Brexit" ein. Sodann ist zu lesen, britische Staatsangehörige sollten sich wegen der möglichen aufenthaltsrechtlichen Folgen im Fall eines ungeregelten Austritts ihres Heimatlands ans Bundesinnenministerium wenden. Weiter steht da: "Asylsuchende werden zunächst in den nächstgelegenen Aufnahmeeinrichtungen des jeweiligen Bundeslandes aufgenommen." Sodann erfolgt eine ausführliche Erklärung des "Königsteiner Schlüssels", der die Verteilung von Flüchtlingen über die Bundesländer regelt. Wem das zu absurd vorkommt, der kann sich ans Landratsamt wenden. Das stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung, heißt es.

© SZ vom 20.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: