Mitten in Emmering:Alte Herren als Security

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Der Fußballkreisklassist kommt für den Pokalhit gegen Unterhaching organisatorisch ganz schön ins Schwitzen

Kolumne Von Christian Hufnagel

Zum Glück ist es nicht der FC Bayern München. Und auch nicht der TSV 1860 München. Der deutsche Rekordmeister war zwar gar nicht im Lostopf, weil er bei diesem Wettbewerb natürlich nicht mitmachen muss, die Löwen aber schon. Der eine wie der andere prominente Münchner Profiklub hätte den FC Emmering bei aller Freude aber vermutlich vor organisatorische Probleme gestellt. Denn schon der dritte namhafte Verein als Gast bringt den Neuntklassisten gehörig ins Schwitzen. Vizepräsident Robert Bauer darf sich mit allen anderen am kommenden Mittwoch in der ersten Runde des sogenannten Totopokals zwar auf das "Spiel des Jahrzehntes" freuen (Anpfiff 16 Uhr), die Profitruppe der SpVgg Unterhaching stellt den Amateurverein indes vor besondere Anstrengungen und Vorkehrungen. Präsident Thomas Biersack rechnet mit immerhin 500 bis 700 Zuschauern und damit einer Kulisse, die der Kreisklassist in seiner Punktspielsaison nicht erleben wird.

So müssen alle mitanpacken, damit der Pokalhit im Hölzlstadion gut über die Bühne gehen kann. Die AH, das sind Fußballer im fortgeschritten Alter, übernimmt laut Pressemitteilung den Sicherheitsdienst; zehn Ordner sollen für "geregelte Abläufe" sorgen; Einweiser die Gäste zu Parkplätzen am Bürgerhaus leiten und im Stadion werden gleich drei Getränkestände und zwei Grillstationen aufgestellt. Und es wird auch noch eine "verbesserte Lautsprecheranlage" versprochen. Weil man aber ein "großes Fußball-Event" ausrichtet, muss es auch diesem Charakter entsprechende Bedeutungsmerkmale geben. Auf der "bewirtschafteten" Terrasse des Vereinsheims können nicht alle essen und trinken, sie wird "ein abgeschlossener Bereich für Stammgäste, Sponsoren und VIPs" sein.

Das alles sind Details, die der kleine Amateurverein bekannt gibt, um zu verdeutlichen, dass die Vorbereitungen "auf Hochtouren" laufen. Der Präsident ist sich sicher, dass man auch "1000 Besucher bewältigen" könne. Vielleicht ist das für den FC Emmering am Ende nur eine Generalprobe, schließlich könnte auf das Jahrzehnt-, ja noch ein Jahrhundertspiel folgen. Allerdings müsste der Kreisklassist insgesamt sechs K.o.-Runden überstehen, dann stände er in der ersten Runde des DFB-Pokals und dürfte auf die ganz großen Namen hoffen. Auch auf den FC Bayern.

© SZ vom 10.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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