Mitten in einer Kurve:Fatale Begegnung mit einem Käfer

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Auch wenn der ADAC zur Ruhe rät, so ein Insekt im Auto kann ganz schön nerven

Kolumne von Helmut Zeller

Smartphone am Steuer - das kann zu einer tödlichen Kombination werden. Überhöhte Geschwindigkeit zählt ohnehin zu den häufigsten Ursachen eines Verkehrsunfalls. Und vom Alkohol sollte man sich auch tunlichst fern halten, bevor man den Wagen startet. Das weiß jedermann, auch wenn es nicht alle beherzigen. Aber was, um Gottes willen, soll ein Autofahrer machen, wenn ihm mir nichts, dir nichts während der Fahrt ein Insekt zum Fenster hereinfliegt. Das widerfuhr jetzt einem 52 Jahre alten Fürstenfeldbrucker in der Gemeinde Hilgertshausen-Tandern.

Der Mann fuhr mit seinem Pkw auf der Staatsstraße 2050 nach Langenpettenbach. Plötzlich, in einer Kurve, geschah es. Wie die Polizeiinspektion Dachau mitteilte, flog durch die geöffnete Seitenscheibe ein dicker Käfer ins Fahrzeuginnere, flog summend und brummend, wie das diese Viecher gerne tun, genau am Gesicht des Fürstenfeldbruckers vorbei. Der Mann reagierte sofort: Er wedelte heftig mit den Händen, um das lästige Insekt zu verscheuchen. Dabei geriet er jedoch nach rechts von der Fahrbahn ab, sein Wagen überschlug sich im angrenzenden Feld.

Das war überhaupt nicht spaßig, der 52-Jährige wurde auch noch leicht verletzt. Übrigens kein Einzelfall: Jeden Sommer häufen sich die Meldungen über Wespen und andere Insekten als Unfallursache. Der ADAC rät, Ruhe zu bewahren, nur nicht mit den Händen zu fuchteln und das Auto zum Stillstand zu bringen - auf dem Seitenstreifen, versteht sich. Das ist leicht gesagt, wenn man doch in Panik vor einem Wespenstich eben nun mal um sich schlägt. Nicht einmal hart gesottene Tier- und Naturliebhaber hält in diesem Moment der Gedanke an das Insektensterben davor zurück, kräftig zuzuschlagen.

Der Polizeisprecher erklärte noch: "Über den Zustand des Käfers ist nichts bekannt." Der entfernte sich rasch von der Unfallstelle, war schon weit entfernt, als die Beamten am Unfallort eintrafen. Die Begegnung mit dem Käfer hat für den 52-Jährigen jedoch noch weitere Folgen: Am Auto entstand ein Schaden von etwa 7000 Euro. Hoffentlich macht sich die Versicherung nicht auch aus dem Staub.

© SZ vom 25.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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