Mitten in Eichenau:Zur Nachahmung empfohlen

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In Eichenau zeigen CSU und SPD noch, was Volksparteien sind, die etwas für die Allgemeinheit tun. Noch dazu in schönster Einigkeit

Von Erich C. Setzwein

Ohne Bewegung kommt kein Körper in Schwung, regen sich die Gehirnzellen nur langsam, macht das Leben keinen großen Spaß. Mag sein, dass es Menschen gibt, die das völlig anders sehen, in Eichenau jedenfalls sehen sie es genau so. Bewegung über sportliche Aktivitäten wird durch Sportverein und Tennisklub organisiert, bei der Volkshochschule gefördert und in zwei Tanzvereinen ästhetisch und schwungvoll umgesetzt. Und selbst die Gemeindepolitiker schmeißen sich in Lauftights und Trainingsjacke und machen ihren Bürgern vor, wie's geht.

Würden die jetzt arg gebeutelten CDU und SPD von Berlin aus nach Eichenau schauen, sie würden sehen, dass es noch lange nicht vorbei ist mit den großen Volksparteien. Denn das, was man in Eichenau macht, ist zur Nachahmung empfohlen. CSU und SPD sind sich so was von einig, da passt fast kein Blatt dazwischen - wenn sie gemeinsam laufen gehen und den Breitensport ankurbeln. Am Montagabend war fast ein Gleichschritt zu erkennen, als sich Eichenaus Kulturreferentin Céline Lauer (junge CSU) an der Seite von Jugendreferent Andreas Zerbes (junge SPD) vom Sportzentrum an der Budrio-Allee auf die Strecke zum Eichenauer See begaben, um nach dreieinhalb Kilometern lockeren Trabs heiter und gut aufgewärmt zurückzukehren. Zwischendurch wurde gemeinsam an den neuen, von der CSU initiierten und von allen anderen Fraktionen genehmigten Trimm-dich-Stationen Halt und Training gemacht.

So wie Lauer - bildlich gesprochen - Zerbes und all die anderen Jogger aus Gemeinderat und Verwaltung sowie laufbegeisterte Eichenauer an der Hand nahm, so machte es die SPD mit Bürgermeister Peter Münster (FDP) und weiteren Interessierten an der zweiten am Montag eröffneten Fitness-Station, dem "4FCircle". Die Sozialdemokraten zeigten, was aus ihrem - ebenfalls im Gemeinderat von allen getragenen - Antrag geworden ist und wie sehr sie doch das Solide schätzen. Matt glänzende und vandalismussichere Edelstahl-Turngeräte schimmerten in der Abendsonne am Wischgorod-Weg, dem Weg der Freundschaft mit der ukrainischen Partnerstadt. Einführende Worte sprach ein Sportwissenschaftler. Weil der aber nicht immer da sein wird, gibt es auch Erklärungen auf Schildern und in einer einfachen und doch vielleicht sogar politischen Farbsprache. Gelb steht dabei für eine leichte Übung, grün für eine mittleren Schwierigkeitsgrad und blau für eine schwere Aufgabe. Rot und Schwarz kommen gar nicht vor.

© SZ vom 28.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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