Mitten in der Region:Keine Panik an der Resterampe

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Dank Lieferengpässen könnte es eine entspannte Vorweihnachtszeit werden: keine Einkäufe mehr in letzter Minute

Kolumne Von Birgit Goormann-Prugger

Ob das dieses Jahr was wird mit Weihnachten? Nicht, dass es nicht stattfinden würde. Nein, nein. Das Datum steht schon, es wird aller Voraussicht nach wieder der 24. Dezember sein. Die Vorbereitungen laufen auch bereits. Schon im Spätsommer war mit dem Verkauf von Lebkuchen und Spekulatius in den Discountern begonnen worden. Und die Meldung für das erste Weihnachtskonzert trudelte bereits Anfang September im Maileingang der Redaktion ein. Auch Christkindlmärkte sollen stattfinden. Coronakonform auf Abstand und entzerrt, damit man sich beim Glühweintrinken nicht zu nah auf die Pelle rückt. Nein, was das betrifft, wäre eigentlich alles klar.

Aber der Gabentisch, der wird sich wohl in diesem Jahr nicht so biegen wie sonst. Seit Monaten sind manche Waren in Deutschland knapp. Das liegt an den Problemen der weltweiten Lieferketten, vor allem in Asien, heißt es. Das Problem sind meist einzelne Teile, die für die Endmontage in Deutschland benötigt werden. Die Produktion in Fernost kommt nach dem coronabedingten Lockdown kaum hinterher.

Im September klagten einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts zufolge 74 Prozent aller befragten Einzelhändler über Lieferprobleme. Fahrräder und Spielzeuge sind knapp. Smartphones, Konsolen und Tablets zum Teil schon jetzt ausverkauft. Das könnte ein großes Wehklagen geben in der Heiligen Nacht. Immer nur Gutscheine überreichen, mit der Aussicht, dass das Weihnachtsgeschenk vielleicht erst an Ostern eintrifft, das würde die Stimmung bei der Bescherung doch erheblich eintrüben.

Verbraucherexperten empfehlen darum Folgendes: "Kaufen Sie jetzt, was es in sechs Wochen womöglich nicht mehr gibt." Endlich entspannt den Heiligen Abend erwarten. Keine Panikkäufe am 23. Dezember. Keine letzte Hetze durch die Innenstadt auf der Suche nach Geschenken von der Resterampe, weil man wieder einmal das vorweihnachtliche Candlelight-Shopping mit Weihnachtszauber, Lichterglanz und Glühweinduftverpasst hat. Hat man sich das nicht immer wieder vorgenommen? Jetzt wäre die Gelegenheit, diesen Vorsatz endlich in die Tat umzusetzen. Kauft, Leute, kauft! Sonst gibts nichts mehr.

© SZ vom 05.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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