Mitgliederversammlung:Finanzieller Rückhalt

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Der Förderverein der Germeringer Insel hat einiges angespart, um soziale Projekte unterstützen zu können

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Der Förderverein Germeringer Insel wurde vor acht Jahren gegründet, um die finanzielle Grundlage der gleichnamigen sozialen Koordinierungsstelle für Selbsthilfegruppen im Mehrgenerationenhaus zu sichern, die seit vielen Jahren von Anita Schindler geleitet wird. Das gelingt dem Förderverein außerordentlich gut. Vorsitzender Christian Dittrich konnte der Mitgliederversammlung von Rücklagen von fast 62 000 Euro berichten.

Der Förderverein stagniert bei 130 Mitgliedern. Die bringen aber immerhin 5478 Euro pro Jahr an Beiträgen auf. Doch der größte Teil der 19 229 Euro Einnahmen in 2018 machten Geldzuwendungen, also Spenden, in Höhe von 9799 Euro aus. Da die laufenden Ausgaben mit nur 2100 Euro sehr gering gehalten wurden, konnten erneut mehr als 17 000 Euro den Rücklagen zugeführt werden. Gelacht wurde in der Versammlung über die kläglichen sechs Euro Zinsertrag für die Geldanlagen des Vereins in 2018. Doch das Geld auf der hohen Kante des Fördervereins wird regelmäßig den Aktivitäten im Mehrgenerationenhaus (Zenja) zugeführt. Zweckgebunde Rücklagen nennt der Buchhalter das, damit das Finanzamt nicht die Gemeinnützigkeit streitig macht. Im vergangenen Jahr erhielten die Projekte 27 000 Euro. So wurde die Freiwilligen-Agentur mit 9400 Euro unterstützt. 5000 Euro davon waren notwendig, um die weggefallene Förderung des Freistaates Bayern auszugleichen.

Inzwischen finden unter dem organisatorischen Dach der Insel 16 Selbsthilfegruppen regelmäßig statt. Blinde und sehbehinderte Menschen treffen sich, genauso wie die Deutsche Rheuma-Liga, die Tinnitus-Gruppe oder die der an Krebs Erkrankten und deren Angehörige. Manchmal fehlt es dem Förderverein an personeller Kraft. So musste die diesjährige Teilnahme am Stadtfest im Juli abgesagt werden. "Wir müssten dort wieder unseren Stand 37 Stunden abdecken", erklärte Dittrich, "das schaffen wir nicht".

2018 kamen im Insel-Kiosk 1827 Euro, so durch den Crepes-Verkauf, zusammen. Dafür findet die Charity-Night im Gasthaus "Griabig'n" im November wieder statt. Am 1. Dezember wird die katholische Stadtkirche mit ihren Chören ein Benefizkonzert im Gemeindesaal veranstalten. Froh war der Verein, dass im April die große Insel-Tombola wieder in den Germeringer Einkaufspassagen (GEP) stattfinden konnte und exakt 3123 Euro aus Losverkäufen und Spenden einbrachte.

Vorstandsmitglied Vera Greif informierte die etwa 40 anwesenden Mitglieder über die sogenannte leichte Sprache. Die besteht für Menschen mit Lernschwierigkeiten, zum Beispiel mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche oder einem funktionellen Analphabetismus, aus möglichst kurzen Sätzen. Pro Satz erfolgt nur eine Information und grammatikalische Regeln können außer Kraft gesetzt werden. "Das ist ein unverzichtbareres Instrument der Inklusion", erklärte Greif und teilte mit, dass demnächst die Internetseite und die Flyer der Germeringer Insel ebenfalls in leichter Sprache neu gestaltet werden. Auch der langjährige Fördervereinschef Dittrich hatte den Mitgliedern noch eine einfache Mitteilung zu machen, damit diese entsprechend disponieren können: "Ich werde mich im Mai 2020 bei der nächsten Versammlung nicht wieder zur Wahl stellen."

© SZ vom 15.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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