Seit Donnerstag vor einer Woche ist Ferdinand Wenig schwer beschäftigt. Parallel zu seinem Studium ist der 22-Jährige dieser Tage jeden Abend verplant. Denn der Vorsitzende der Landjugend Puch bereitet mit einem guten Dutzend Mitstreiter, alle Mitglieder der Landjugend, den "Hallen-Fetz" im Fürstenfeldbrucker Stadtteil Puch vor. Hinter diesem so betitelten Event verbirgt sich, wie der Name ja schon verrät, eine von mehreren, unter vielen Jugendlichen im Landkreis sehr beliebten Partys. Sie finden in leer geräumten landwirtschaftlichen Hallen statt, bieten also Platz für eine Vielzahl an Leuten. In Puch erwarten sie 1500 Gäste. "Mehr dürfen auch nicht rein", betont Wenig, der eigentlich mit seinen Eltern in Schöngeising lebt.
Dass er seit Anfang letzten Jahres Vorsitzender der Landjugend Puch ist, erklärt Ferdinand Wenig mit seinen Großeltern. Die haben nämlich einen landwirtschaftlichen Betrieb in Puch. Und dort halte er sich seit seiner frühesten Kindheit sehr häufig auf, "das ist eigentlich mein Heimatdorf", bekräftigt er. Und so war es auch mit ein Anstoß des 22-Jährigen, im Vorjahr nach sieben Jahren Pause wieder ein Hallenfest zu organisieren. Überhaupt sei die Landjugend in den letzten Jahren etwas "brach" gelegen, beschreibt Wenig. Zwischen 2013 und 2015 gab es keine Vorstandschaft in dem 115 Mitglieder zählenden Verein. Wegen dieser Pause nennt der Schöngeisinger diesen zehnten "Hallen-Fetz" auch "ein Jubiläum mit Unterbrechungen".
Seit neun Tagen sind Wenig und seine 15 Helfer - der "harte Kern", wie er sagt - mit den Vorbereitungen beschäftigt. Jeden Abend von 18 Uhr an und an den Wochenenden ganztägig. Die Maschinenhalle der Familie Reitmeir muss leergeräumt und vor allen Dingen dekoriert werden: Tarnnetze an den Wänden, zum ersten Mal eine eigene Cocktailbar und die lange Bar mit Strohmattendach an der Längsseite der Halle; auch Technik und Essensstände wollen aufgebaut sein. Das DFB-Pokalspiel wird auf zwei Leinwänden drinnen und draußen gezeigt. Die Landjugend hat einen Pizzabäcker und einen Metzger angeheuert. Die Musik wird der von Radio Gong bekannte DJ Karsten Kiessling auflegen. Alles also richtig professionell organisiert. Wie man es eben von einigen Burschen- oder Jugendvereinen im Landkreis gewohnt ist. Egal ob Maibaumaufstellen oder Hallenfest: Bei der Organisation solcher Veranstaltungen lernen die Jugendlichen ganz allmählich, wie man so etwas professionell auf die Beine stellt. Und weil es ja durchaus Spaß machen kann, gemeinsam eine Riesenfete zu organisieren, lautet das Motto "Wir haben noch lange nicht genug". Wenig erklärt das so: "Einfach weil der ganze Verein noch lange nicht genug hat. Deswegen wollen wir eine unvergessliche Fete schmeißen."