Mein Tag:Offenes Ohr für Mietersorgen

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Anwalt Peter Irrgeher ist auf Mietrecht spezialisiert. (Foto: privat)

Rechtsanwalt Peter Irrgeher bietet in Puchheim Beratung an

Von Peter Bierl

Peter Irrgeher ist Frühaufsteher. Er liebt es am frühen Morgen durch München zu spazieren, verschiedene Ecken zu erkunden oder den Schlosspark von Nymphenburg in aller Ruhe zu genießen. Er interessiert sich für die Kultur und die Geschichte der Stadt, in der er geboren wurde, und für die Menschen, die in München und im Umland wohnen. Seit 1984 lebt Irrgeher () im Altdorf von Puchheim. Früher war er in der katholischen Jugendarbeit aktiv, heute ist er in der Kirchenverwaltung der Pfarrei engagiert. Als Rechtsanwalt hat er sich auf Mietrecht spezialisiert.

Seit einem Vierteljahrhundert ist Irrgeher im Mieterverein München aktiv, dem etwa 68 000 Menschen angehören, darunter Mieter aus Germering, Gröbenzell, Olching und Puchheim. In Germering war Irrgeher bereits in den Neunzigerjahren im Einsatz. Damals wollte die WWK auf einen Schlag die Mieten für Wohnungen in ihren Hochhäuser um 30 Prozent erhöhen. Es gab eine große Protestversammlung der Mieter in der Kleinfeldschule und eine Musterklage. Die WWK konnte ihre Vorstellungen zwar nicht ganz durchsetzen, aber es kam trotzdem zu einer Mieterhöhung. Die Folgen dieses Konflikts waren, dass die Stadt Germering einen Mietspiegel erarbeiten ließ und der Mieterverein eine Außenstelle einrichtete. Auch als vor einigen Jahren der Verkauf von Wohnungen der WWK an die Patrizia Immobilien AG anstand, schaltete sich der Mieterverein wieder ein. Peter Irrgeher nahm an einem Gespräch mit dem Oberbürgermeister sowie Unternehmensvertretern teil, in dem eine sozialverträgliche Abwicklung vereinbart wurde.

Seit dem Jahreswechsel arbeitet Irrgeher nun hauptamtlich für den Münchner Mieterverein. Seit einigen Wochen bietet der Verein für seine Mitglieder in Puchheim eine Beratung an. Diese findet jeden Freitag in den Räumen der Diakonie am Alois-Harbeck-Platz nach Voranmeldung statt. Bislang sind es in erster Linie Menschen aus der Kennedy-Siedlung, die zu ihm kommen. Die Stadt will das Viertel aufwerten und sanieren, vorausgesetzt die Eigentümer machen mit.

Die Verhältnisse in dem Quartier, das von großen Immobiliengesellschaften dominiert wird, sind für Mieter seit langem ein Ärgernis. In manchen Wohnungen schimmelt es, Fenster und Türen schließen nicht richtig oder die Heizung läuft nur ab und an. In seinen Beratungsstunden geht es bisher um Vertragsabschlüsse und Abrechnungen, die Irrgeher als mitunter "haarsträubend fehlerhaft" rügt, aber auch um Eigenbedarfskündigungen und Nachbarschaftsstreit. Ein großes Problem sei, dass große Unternehmen gerne den Hausmeister vor Ort einsparen. Die Mieter landen dann mit ihren Beschwerden in Call Centern oder in der Warteschleife. Auch für die Puchheimer Mieter steht Irrgeher früh auf. Die Beratung in Puchheim beginnt um 8 Uhr morgens.

© SZ vom 19.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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