Mein Tag:Helfer in der Katastrophe

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Philipp Donath wirbt um neue Mitglieder für das THW

Von Zoe Englmaier

Während der Neuauszählung der Stimmen bei der afghanischen Präsidentschaftswahl war Philipp Donath in dem Land als Wahlbeobachter stationiert. Der fünfwöchige Auslandseinsatz für das Technische Hilfswerk (THW) war selbst für den erfahrenen 29-Jährigen etwas Besonderes. Denn üblicherweise werden die Mitarbeiter des THW eher bei Verkehrsunfällen oder Naturkatastrophen eingesetzt.

Donath ist seit 2013 Ortsbeauftragter des THW in Fürstenfeldbruck. Im Hauptberuf arbeitet er in München bei einem großen Autohersteller. Durch einen Freund kam er mit 17 Jahren zu der Organisation. "Da wusste ich noch nicht genau, was das ist und konnte es mir auch nicht vorstellen," sagt der Fürstenfeldbrucker. Als er zwei Jahre in der Fachgruppe Infrastruktur tätig war, wurde er zum Gruppenleiter. Ihm gefalle die Arbeit und der Gedanke, den Menschen etwas zurück zu geben, sagt Donath. Trotz der Risiken absolviert er gerne Auslandseinsätze wie den in Afghanistan. Die Einsätze, auch in Katastrophengebieten, üben die THWler des Regionalbereichs München meist gemeinsam.

An alten Autos erproben sie etwa die Bergung von Unfallopfern mit der Rettungsschere oder wie man Hubschrauberlandeplätze ausleuchtet. Bei regelmäßigen Fortbildungen lernen sie den Umgang mit neuesten Geräten und eignen sich theoretisches Wissen an, sodass sie immer professionelle Hilfe leisten können. Denn auch im Landkreis arbeitet das THW mit Feuerwehr und weiteren Hilfsorganisationen zusammen, das setzt aktuelle Kenntnisse voraus. Das THW sei immer dort zur Stelle, wo technisch-logistische Hilfe benötigt wird, etwa bei Verkehrsunfällen, bei denen die Feuerwehr alleine nicht weiter kommt.

Das THW ist die Einsatzorganisation des Bundes für den Bevölkerungsschutz. Mit technischem Fachwissen und Spezialgerät leistet es seit vielen Jahren auch international Hilfe. Ferner ist die Organisation auch bei humanitärer Soforthilfe, Projekten und Hilfsgütertransporten in mehr als 130 Ländern im Einsatz.

Am Mittwoch, 24. Oktober, 18 Uhr, hält Donath, in der Hoffnung auf neue Mitglieder, einen Vortrag über das THW, seine Aufgaben und die Ausbildung. "Ehrenamt ist wichtig und wird auch gebraucht", sagt der 29-Jährige. Besonders junge Männer und Frauen ab dem 17. Lebensjahr sind eingeladen, da sie schon die Grundausbildung absolvieren dürfen. Donath erklärt, welche grundlegenden Fähigkeiten für die Abschlussprüfung und den Einsatzdienst notwendig seien. Wer die Prüfung bestanden hat, kann eine Fachausbildung an den Bundesbildungszentren absolvieren.

Der Infoabend findet auf dem Gelände des Verbandes am Hardtanger 3 statt, so dass die Interessenten auch die Fahrzeuge und Einsatzausstattung besichtigen können. Nach dem Vortrag ist Zeit für Fragen der Zuhörer.

Infoabend des THW, Mittwoch, 24. Oktober, 18 Uhr, Hardtanger 3, Fürstenfeldbruck.

© SZ vom 24.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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