Mein Tag:Geschichte als Leidenschaft

Lesezeit: 2 min

Otto Meißner vom Historischen Verein erhält hohe Auszeichnung

Von Moritz Glas

Der Fürstenfeldbrucker Otto Meißner wird an diesem Mittwoch zum Sitz der Regierung von Oberbayern fahren. Dort erwartet ihn aber nicht eine schwierige Verhandlungssache, sondern eine höchst erfreuliche Angelegenheit: Der 77-Jährige wird geehrt - mit "dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste vom im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern", wie die Auszeichnung etwas arg sperrig benannt ist. Mitte August hatte ihn ein Schreiben der Staatsregierung mit dieser Nachricht erreicht - für ihn zur großen Überraschung, wie er bekennt. Gewürdigt wird damit seine langjähriges Engagement im "Historischen Verein für die Stadt und den Landkreis Fürstenfeldbruck". Seit 16 Jahren ist er schon Mitglied, elf Jahre war er der erste Vorsitzende des Vereins. Im Januar 2015 trat er das Amt an Ulrike Bergheim ab. Das bedeutet aber nicht, dass sich der pensionierte Beamte nicht mehr im Verein engagiert. Er ist Ehrenvorsitzender und spielt weiterhin als Ausschussmitglied eine wichtige Rolle. In der Laudatio wird er sogar als "das Gesicht des Historischen Vereins Fürstenfeldbruck" bezeichnet.

Der Verein beschäftigt sich primär damit, Menschen für die lokale Geschichte zu begeistern. Zu diesem Zweck arbeitet man viel mit Museen zusammen und betreut zahlreiche Projekte wie Ausgrabungen, Ausstellungen, Vorträge und Exkursionen. Meißner selbst war nicht nur an einer Vielzahl beteiligt, er brachte auch einige auf den Weg. Unter anderem betreute er die "Untersuchung der Herkunft der ersten Emmeringer" und die Moorarchäologie im Haspelmoor und Wildmoos. "Meine Leidenschaft war es schon immer, in der Erde zu wühlen", sagt er. Nicht verwunderlich also, dass Meißner bei zahlreichen Ausgrabungen selbst mit anpackte. Auch um die Ausbildung von Stadtführern für Fürstenfeldbruck kümmerte er sich.

Der 77-Jährige lebt schon seit mehr als 60 Jahren in Fürstenfeldbruck. Vor seiner Zeit beim Historischen Verein war er in der Schulabteilung der Regierung von Oberbayerns und als Lehrer in einer Volkshochschule tätig. Schon damals interessierte er sich für alles, was mit Geschichte zu tun hatte. Sein Engagement im Historische Verein war also die ideale Beschäftigung für Meißner, um seinen Interessen nachzugehen. Eine Ehrung vom Ministerpräsidenten hätte er dafür nicht erwartet. "Ich hätte selbst nicht damit gerechnet, eine Auszeichnung zu erhalten. Die Überraschung war daher entsprechend groß. Genau wie die Freude über die Ehrung", sagt er. An diesem Mittwoch um elf Uhr ist es soweit. Regierungspräsidentin Brigitta Brunner überreicht Meißner die Uhrkunde und die Anstecknadel als Zeichen der Wertschätzung für sein ehrenamtliches Engagement. Die Auszeichnung soll aber nicht das Ende das Kapitels sein. Meißner will auch in Zukunft beim Verein weiter mithelfen, den Menschen die Geschichte ihrer Heimat schmackhaft zu machen.

© SZ vom 09.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: