Mein Tag:An der Angel

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Florian Winklhofer hofft, dass der von ihm gegründete Olchinger Fischereiverein ein eigenes Gewässer bekommt. (Foto: oh)

Florian Winklhofer gründet den ersten Olchinger Fischereiverein

Von Julia Bergmann

Risikoreich sei das geplante Unterfangen schon, bestätigt Florian Winklhofer. Dabei spricht er nicht von Basejumping oder Börsenspekulation, sondern von der Gründung des ersten Fischereivereins in Olching. Gefährlich daran ist weniger das Angeln an sich, als viel mehr die Tatsache, dass der Verein noch ohne eigenes Gewässer dasteht. "Das ist natürlich ein Risiko. Wir hoffen, dass wir bald ein Gewässer finden. Sonst kommt ja keiner", sagt er.

Winklhofer hat sich mit 13 Gleichgesinnten zusammengeschlossen. Zwar gebe es im Landkreis schon einige Fischereivereine, aber man wolle mit der Gründung, so alles gut geht, gezielt die Olchinger Gewässer den Einheimischen zugänglich machen. Die Geburtsstunde des Vereins steht unmittelbar bevor. Am heutigen Mittwoch soll es um 19 Uhr im Daxerhof so weit sein. Winklhofer und seine Vereinskollegen hoffen auf zahlreiche Interessenten, trotz mangelndem Nass. Eine ganze Menge der Seen im Landkreis seien bereits an Fischereivereine verpachtet, sagt Winklhofer. Der kleine Olchinger See gehört etwa zu den Vereinsgewässern eines Münchner Vereins. Man hoffe nun trotzdem darauf, in unmittelbarer Nähe zu oder in Olching ein noch freies Gewässer zu finden.

Der erste Schritt nach der Gründung des Vereins wird sein, sich bei Stadt und Landkreis zu melden und sich aktiv auf die Suche zu machen "Aber das Ganze ist natürlich auch eine Geldfrage", sagt der Vorsitzende der Jungen Union in Olching. Er schätzt die Pacht für die großen Olchinger Seen auf 6000 bis 10 000 Euro pro Jahr. "Man kann ja nicht absehen, wie sich die Mitgliederzahlen entwickeln. 10 000 Euro auf 14 Leute würde aber erst einmal einen Mitgliedsbeitrag ergeben, der so nicht zu rechtfertigen wäre", sagt der 32-Jährige.

Wie ein Fischereiverein ohne Gewässer funktionieren kann? Nun, die erste Zeit werde man wohl regelmäßige Vereinstreffen im Daxerhof abhalten. Dabei solle es vorrangig um Austausch und Gespräche unter Gleichgesinnten in lockerer Atmosphäre gehen, sagt Winklhofer. Runden, in denen etwa die Technik diskutiert oder Tipps und Trick zum Fliegenbinden weitergegeben werden können. Später, wenn sich endlich ein See oder Weiher gefunden hat, wird sich der Fokus wie in jedem Fischereiverein in Richtung Aufzucht von heimischen Fischen oder in Richtung Renaturierung von Fließstrecken und Gewässerstrukturen richten.

Winklhofer selbst war schon als Jugendlicher am Fischen interessiert. Wohlgemerkt - nur - interessiert. "Ich habe mich nie richtig aufraffen können, mich zur Fischerprüfung anzumelden", sagt er. Erst viel später habe er seinen Angelschein gemacht. Das habe er einem Freund zu verdanken, der ihn mit zu Angelausflügen genommen hat. "Das ist schon ein super Gefühl, wenn du das erste Mal einen Fisch an der Angel hast", sagt der Olchinger. Und dann am Abend könne man den Fang gemeinsam mit Freunden oder mit der Frau verspeisen. "Entweder blau oder nur in Butter und Mehl gewendet", sagt Florian Winklhofer. So schmeckt ihm selbst gefangener Fisch am besten.

© SZ vom 13.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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