Mangel an Plätzen:100 Plätze fehlen

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Zahl der Anmeldungen übersteigt Kapazität von Kitas

Von Andreas Ostermeier, Germering

In Germering fehlen momentan 100 Plätze für Kinder im Krippen- und Kindergartenalter. Die Zahl nannte Sozialamtsleiter Martin Rattenberger am Dienstag in der Sitzung des Jugendausschusses. Dort berichtete er über die Situation nach der Anmeldung in den Kindertagesstätten in der Stadt. Demnach wurden 445 Buben und Mädchen für einen Betreuungsplatz angemeldet, 64 von ihnen werden zum Stichtag 30. September allerdings noch keine drei Jahre alt sein. Weitere zwölf Kinder stammen aus Familien, die nicht in Germering wohnen und von denen niemand in der Stadt arbeitet. Mütter oder Väter, die einen Arbeitsplatz in Germering haben, sind Einwohnern der Stadt gleich gestellt.

Auch wenn die Stadt die genannten 76 Buben und Mädchen ablehnt, fehlen immer noch 45 Plätze, und das obwohl städtische und private Einrichtungen in Germering inzwischen an die 1200 Kindergartenplätze anbieten. Aber auch durch die stetige Steigerung des Angebots kann die Nachfrage nicht befriedigt werden. Die Verwaltung wird deshalb laut Rattenberger nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten suchen. Geplant sei, dass der Träger "Denk mit" in der Containeranlage an der Alfons-Baumann-Straße im Herbst eine weitere Gruppe eröffnet.

Ähnlich sieht die Situation der Krippenplätze aus. Etwa 350 kann die Stadt bieten, 256 Anmeldungen hat sie erhalten. Platz haben zum jetzigen Zeitpunkt 171 Kleinkinder. Das Angebot reicht also nicht, auch wenn die Stadt von den 256 Anmeldungen nur 226 berücksichtigen muss, die übrigen 30 Kinder sind entweder zum Stichtag noch kein Jahr alt oder stammen aus Familien, die außerhalb von Germering wohnen und keinen Arbeitsplatz in der Stadt vorweisen können.

Die Zahlen lösten unter den Stadträten einige Ratlosigkeit aus. Eike Höppner (SPD), Referentin für die Kindergärten, sagte, man müsse überlegen, was die Stadt noch tun könne. Schließlich ist das Angebot an Kindergartenplätzen in den vergangenen Jahren erst von etwa 900 auf 1000 und zuletzt auf 1200 ausgebaut worden und reicht schon wieder nicht. Da tröste es auch wenig, dass das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in diesem Jahr geringer sei als im vergangenen, sagte Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU).

In den Kindergärten soll künftig eine Kernzeit gelten, in der sämtliche Buben und Mädchen anwesend sein sollen. Die Kernzeit beträgt vier Stunden und wird in den Kindergärten Kleiner Muck, Spatzennest und Abenteuerland von 8.15 bis 12.15 Uhr angesetzt. Eine Ausnahme bildet die Kita Sonnenschein. Dort soll eine Kernzeit von 8.30 bis 12.30 Uhr gelten. Für die Eltern bedeutet dies, dass sie ihre Kinder morgens bis 8.15 Uhr gebracht haben müssen und erst nach 12.15 Uhr wieder abholen können. Momentan ziehe sich das morgendliche Bringen bis 8.30 Uhr hin, sagte Rattenberger, was die Stadt mit Blick auf die pädagogische Arbeit unterbinden möchte. Die Erzieher sollen in Ruhe vier Stunden arbeiten können.

Die Elternbeiräte der Kindergärten haben den neuen Regelungen zugestimmt, aber Ausnahmen von der Kernzeitregel beantragt, wenn Kinder zu einem Geburtstag gehen wollen oder einen Termin beim Arzt haben. Das ist ebenso möglich wie Ausnahmen für den Besuch des Musikunterrichts oder eines Sportvereins. Von der Kernzeitregelung betroffen sind auch die städtischen Horte. Dort soll sie von 13 bis 16 Uhr gelten. Auch für diese Einrichtungen möchte die Stadtverwaltung sicher stellen, dass ungestörte pädagogische Arbeit möglich ist.

© SZ vom 11.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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