Manege frei für Nachwuchsartisten:Galavorstellung

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Am Ende eines einwöchigen Workshops in Fürstenfeldbruck überraschen die jungen Teilnehmer mit tollen Zirkus-Nummern und ernten dafür tosenden Applaus des Publikums

Von Moritz Dauer, Fürstenfeldbruck

Zwei weiße Plastikstühle und ein Holztisch mit einer altmodischen Tischdecke stehen verloren mitten in der kleinen Manege des Zirkus "Maurice". Die Wände des Zeltes auf dem Brucker Volksfestplatz sind hochgeklappt und um das Zelt sitzen und stehen voller Erwartung Eltern und Verwandte der kleinen Nachwuchskünstler, die gleich ihre Kunststücke vorführen werden. Es erklingt die typische Zirkusmusik, die Spannung steigt. Stille. Licht. Dann wieder Musik, Vorhang auf und zwei Buben spazieren in die Manege. Mit Hilfe der Utensilien auf dem Tisch verwandeln sich beide in Sekundenschnelle in Clowns mit roter Nase, Hut und Schminke. Schließlich kommt Finley, der "Oberclown", und führt seine Kumpanen hinaus.

So beginnt das Programm der Galavorstellung. Die Clowns haben sich aber nicht zum letzten Mal blicken lassen. Sie funken immer wieder dazwischen, was für so manchen Lacher sorgt. Natürlich sind sie nicht die einzige Attraktion an diesem Abend. Im Laufe der Vorstellung treten Zauberer, Akrobaten, Dompteure und Tänzer auf. Und obwohl dieses Jahr deutlich weniger Kinder beim einwöchigen Workshop der evangelischen Jugend mitgemacht haben, schaffen es die Nachwuchsartisten doch, ein etwa zweistündiges Programm aufzustellen. Diakon Rainer Fuchs, Mitorganisator des Workshops, gibt sich bereits in der Pause begeistert: "Die Generalprobe war noch recht chaotisch, dafür ist die Aufführung ein sehr schönes Ergebnis."

Beeindruckende Luftakrobatik ist ein Höhepunkt der Abschlussvorstellung des Brucker Zirkus-Projektes. (Foto: Günther Reger)

Laut Fuchs lief dieses Jahr auch wieder alles glatt. Größere Probleme oder Unfälle gab es in der ganzen Zeit, die er jetzt dabei ist, noch nie. "Ab und zu hat ein Kind Heimweh", sagt der Diakon, allerdings war das wohl dieses Mal auch kein Thema. Fuchs freut sich zudem über die Flüchtlinge aus Eichenau, die beschlossen hatten, der Zirkusaufführung beizuwohnen. Auf ihn wartet während der Vorstellung eine besondere Überraschung, von der er nichts wusste. Der Diakon verabschiedet sich in diesem Jahr von der evangelischen Jugend in Fürstenfeldbruck. Und so hatten die Teilnehmer einen Tanz für ihn einstudiert. Fuchs ließ sich den Spaß nicht nehmen und tanzte nach kurzer Zeit selbst mit. Auch Zirkusbesitzer Moritz Kuscha bedankt sich bei dem Diakon für die langjährige Zusammenarbeit.

Highlights der Show waren die Luftakrobaten am Vertikaltuch. Als sich Rebecca, Anna-Lena, Lucia und Adrian in verschiedenen Posen kopfüber in der Luft drehen, steht das Publikum auf und spendet tosenden Applaus. In nur einer Woche schaffte es die vierköpfige Gruppe, eine für ihr Alter sehr professionelle Show abzuliefern. Ein weiterer Hingucker ist die Fakir-Show unter Leitung von Tobias Ketzel. Die kleinen Fakire hantieren mit Feuer, legen sich auf Scherben und gehen über ein Nagelbrett, ohne sich auch nur einen Kratzer zu holen. Tobias ist zufrieden. "Bis auf kleinere Verständigungsprobleme haben wir die Sache gut gemeistert."

Für den Auftritt im Zirkus haben die Kinder eine Woche geprobt: Clowns schütten Popcorn über die Zuschauer aus und haben die Lacher auf ihrer Seite. (Foto: Günther Reger)

Am Ende der Vorstellung marschieren die Clowns wieder in die Manage und schminken sich mit traurigen Gesichtern wieder ab. Ihnen geht es wie vielen anderen Nachwuchskünstlern, die in der Woche sehr viel Spaß hatten. Auch Feli, eine Hip-Hop-Tänzerin, wird die Zeit vermissen, denn sie hat einige neue Freunde kennengelernt und viel gelernt. "Es ist ganz wichtig, nicht schüchtern zu sein", sagt sie. Ebenso gut kam die Show natürlich bei den Eltern an, die zurecht stolz auf ihre Kinder sein konnten.

© SZ vom 22.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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