Märchenhafte Welt:Der Strippenzieher

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Der Germeringer Manfred Welzel liebt das Marionetten-Theater. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Germeringer Manfred Welzel spielt mit Marionetten

Von Eva Runkel, Germering

Drachen, Prinzessinen, böse Hexen und Könige: Märchen und Geschichten gehören gerade für Kinder zur Vorweihnachtszeit dazu. Mit ihrer Fantasie versetzen sie sich in eine andere Welt und erleben Abenteuer mit den Helden der Geschichten. Diese Möglichkeit bietet auch Manfred Welzel am Christkindlmarkt der Katholischen Stadtkirche Germering mit seinem Marionettentheater.

Der 57-Jährige organisiert den Markt gemeinsam mit einem Kollegen nicht nur bereits zum fünften Mal, sondern nimmt seit drei Jahren auch aktiv am Unterhaltungsprogramm teil. Die Stücke schreibt er selbst und führt sie mit einer immer wechselnden Besetzung auf. Bereits als Kind entdeckte er seine Begeisterung für Marionetten, vor allem über seinen jüngeren Bruder, der eine große Affinität zu ihnen hatte. Mit etwa sieben Jahren wünschte sich Welzel das erste Mal eine der Puppen zu Weihnachten. In den darauffolgenden Jahren kamen weitere hinzu. Heute besitzt er zwölf Figuren, darunter natürlich Kasperl und Seppel, sowie einen Drachen mit Baby, eine Hexe, einen König und eine Prinzessin. "Ich halte mich bei meinen Geschichten an den Ansatz der Gebrüder Grimm", erzählt er. Also mit einem Konflikt zwischen Gut und Böse, wobei der Held, zum Beispiel Kasperl, am Ende über die Bösewichte siegt. Der Titel des diesjährigen Stückes ist "Wie die Hexe den König heiratet".

Eine Besonderheit ist, dass die Hauptfigur des Kasper dieses Mal von einem Jungen gelenkt wird. "Er hat auf dem letzten Markt bei jeder Aufführung zugeschaut und wollte unbedingt mithelfen", erinnert sich Welzel. Zu Beginn habe er ihn beispielsweise die Knöpfe der Nebelmaschine und Lichter bedienen lassen und jetzt spiele der Junge eben schon selber mit. "Es ist schön, wenn einem die Kinder beim Arbeiten zuschauen." Trotzdem wünscht sich der frühere Religions- und Erdkundelehrer, Kinder würden heutzutage mehr Zeit damit verbringen, mit Puppen Rollenspiele zu entwickeln. Seine eigenen drei Kinder haben sich bis zu ihrem zehnten Geburtstag jedes Jahr jeweils eine Aufführung des Marionettentheaters gewünscht. Das Theater für den Christkindlmarkt hat Welzel sogar selbst gebaut.

Christkindlmarkt der Katholischen Stadtkirche, Pfarrzentrum St. Johannes Bosco, Samstag, 1. Dezember, 13 bis 21 Uhr

© SZ vom 01.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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