Leserbriefe:Negativ, verkürzt, bösartig

Lesezeit: 3 min

Joe Heinrich wehrt sich gegen die Kritik an seinem Auftritt bei der Puchheimer Buchpreisverleihung.

Zum Artikel " Peinliche Schenkelklopfer " vom 10. November:

Als kritisierter Künstler möchte ich mich zu dem Artikel des Autors äußern. Es steht von ihm der Vorwurf im Raum, dass ich mich in einem Monolog mit einer sehr guten Reich-Ranicki-Kopie als Puppe hauptsächlich "frauenfeindlich" und sogar "homophob" im Rahmen der Preisverleihung des Puchheimer Buchpreises 2022 geäußert hätte. Dies ist für mich ein ehrabschneidender Vorwurf! Der Artikel stellt den gesamten Auftritt derart negativ und verkürzt dar, dass die drei zitierten Beispiele den Eindruck erwecken, der circa zehn Minuten dauernde Monolog von Herrn Reich-Ranicki, mit zahlreichen Zitaten, hätte nur das Thema "Frauen" zum Inhalt gehabt. Dabei hat sich Herr Reich-Ranicki ganze neun Minuten mit vielen anderen Themen beschäftigt, dabei auch die Werke der Autorinnen ausdrücklich gelobt und wertgeschätzt, was der Autor hier verschweigt.

Mit den abwertend kommentierten Beispielen stellt der Autor sein Urteil über Humor in den Vordergrund. Ich rate als Kollege dazu, sich bitte nicht als "Humor-Qualitäts-Kontrolleur" zu verstehen, das ist leider so subjektiv wie irrelevant für andere, so sehr man sich auch eine "Meinungsmehrheit" mit den Beispielen erhofft.

Leider verzerrt der - für mich erschreckend bösartige - Artikel den im Ganzen gelungenen Auftritt von Herrn Reich-Ranicki und meine Leistung hierfür so stark, dass beim Lesen zusätzlich der Eindruck erweckt wird,dies sei an diesem Abend auch die einhellige Meinung des Publikums gewesen.

Joe Heinrich, Maisach

Bürger wundern sich

Zum Artikel " Gröbenzell befragt Unternehmen " vom 7. November:

Als Gröbenzeller Bürger wundert man sich seit längerem über den bedenklichen Umgang untereinander im Gemeinderat. Es werden viele Anträge gestellt, wie die Urlaubseinbringung des Bürgermeisters, die mir nicht nachvollziehbar erscheinen und die Gemeindeverwaltung stark belasten.

Die wichtigen Themen in Gröbenzell, wie der desolate Zustand der Straßen, wie die unbebauten Grundstücke in der Bahnhofsstraße, mit dem verwahrlostem Grundstück des "Grünen Baumes", der bedenklichen finanziellen Lage der Gemeinde, kommen kaum oder nur am Rande zur Sprache. Der zerstrittene Gemeinderat, wie im Kommentar "Nur Kritik, keine Lösung" beschrieben, zeigt dies auch im Umgang mit der Befragung der Gröbenzeller Unternehmen zum Thema Gewerbesteuer.

Dass die Gemeinde Gröbenzell, trotz grünem 2. Bürgermeister, keine Zuschüsse zu Solar-Balkonkraftwerken gibt, ist bemerkenswert. Sämtliche Städte und Gemeinden im Umkreis fördern die kleinen Solaranlagen mit Zuschüssen. Meine Bitte an den gesamten Gemeinderat ist, stellen Sie keine unnötigen Anträge und arbeiten Sie konstruktiv im Interesse der Gröbenzeller Bürger, über ihre Parteizugehörigkeit hinaus, an den wichtigen Problemen unseres schönen Gröbenzells.

Hans Wichert, Gröbenzell

Kein sicheres Radfahren

Zum Artikel " Radler müssen vom Radweg runter " vom 14. November:

Es geht in der Roggensteiner-Straße (leider) nur um den linksseitigen Radverkehr. Ist in dem Artikel mit keinem Wort erwähnt. In der Überschrift steht außerdem, dass Radfahrer vom Radweg runter müssen. Das ist falsch, denn es können unsichere und langsamere Radler auch linksseitig, mit entsprechender Geschwindigkeit und Rücksicht auf Fußgänger, den Weg benutzen.Und es geht, dem VG schon, aber Herrn Floerecke offensichtlich nicht, um die Sicherheit der Radfahrer. Die sind auf der Fahrbahn sicherer. Fußgänger werden gleich gar nicht erwähnt.

Positiv: Wie man Ihrem Artikel entnehmen kann, wenn man ihn aufmerksam liest, geht es Herrn Floerecke nur um den Autoverkehr. Die Gemeinde könnte die Polizei auffordern, Überholabstände zu kontrollieren. Und mit dem LRA weitere Maßnahmen abstimmen, um die Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen. Wenn ich mich im Unfall-Atlas https://unfallatlas.statistikportal.de/ nicht verzählt habe, gab es 2016 bis 2021 von insgesamt 24 Unfällen 16 mit Fahrrad-Beteiligung. Bei fast zwei Drittel der hier erfassten Unfälle sind Radler beteiligt. Das ist für eine Straße mit diesem Rad- und KFZ-Verkehrsaufkommen nicht wenig, sehr sicher scheint das "Radweg"-Fahren dort nicht zu sein.

Oliver Lange, Emmering

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