Landtagswahl Bruck-West:Dorow knackt die 50 Prozent

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Der CSU-Bewerber holt das Direktmandat im Stimmkreis Landsberg/Fürstenfeldbruck-West. Herbert Kränzlein (SPD), Thomas Goppel (CSU) und Sepp Dürr (Grüne) müssen noch warten, ehe sie wissen, ob sie im Maximilianeum sitzen.

Von Erich C. Setzwein

Alex Dorow kann weitermachen. Der vor anderthalb Jahren für den ausgeschiedenen Finanzminister Georg Fahrenschon nachgerückte Landtagsabgeordnete der CSU hat von den Wählern im Stimmkreis 119 Fürstenfeldbruck-West/Landsberg das Direktmandat für fünf weitere Jahre im Maximilianeum bekommen. Dorow konnte 41 567 Stimmen auf sich vereinen, das sind 50,3 Prozent. Sein Herausforderer von der SPD, Puchheims früherer Bürgermeister Herbert Kränzlein (SPD), kam auf 17,36 Prozent, der für die Freien Wähler angetretene Richard Drexl aus Kaufbeuren erhielt 6,43 Prozent, Detlef Däke (Grüne) 10,98 Prozent. Der Olchinger Andreas Teichmann, der für die FDP antrat, bekam nur 2,62 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung in den Gemeinden des Kreises Fürstenfeldbruck lag bei 66,74 Prozent, im gesamten Stimmkreis bei 68,18 Prozent.

Sieger in Landsberg: Alex Dorow (CSU). (Foto: Günther Reger)

Insgesamt waren 123 039 Menschen aufgerufen, ihr Wahlrecht auszuüben. Der größere Wähleranteil liegt dabei im Gebiet des Landkreises Landsberg am Lech, im Landkreis Fürstenfeldbruck gehören die Stadt Fürstenfeldbruck sowie die Gemeinden Grafrath, Kottgeisering, Moorenweis, Schöngeising und Türkenfeld zum Stimmkreis, dessen Direktmandat bislang Thomas Goppel (CSU) aus Eresing innehatte. Goppel gehört dem Landtag seit 1974 an und kandidierte dieses Mal auf einem Listenplatz. Seine Chancen, ein weiteres Mal in den Landtag einzuziehen werden von Parteifreunden wie Ludwig Lösch aus Fürstenfeldbruck als "besonders gut" eingestuft, weil über die gewonnenen Direktmandate der CSU hinaus ein gutes Dutzend Listenkandidaten einen Sitz bekommen dürfte. Die CSU erhielt 50,57 Prozent der Zweitstimmen.

Ebenfalls von der Liste aus, allerdings der der Grünen, probierte es Sepp Dürr aus Germering. Eine Nominierung als Direktkandidat hatte er aus gesundheitlichen Gründen nicht verantworten wollen, so dass an seiner Stellen Detlef Däke aus Utting nominiert wurde. Däke gab sich den Wahlabend über optimistisch, dass die Grünen-Hochburgen am Ammersee-Westufer das Gesamtergebnis noch verbessern. Doch letztendlich landeten sie bei einem Zweitstimmenergebnis von 11,73 Prozent. Das bezeichnete Sepp Dürr als "schlechten Witz". Ob Dürr es noch einmal in den Landtag schafft, weiß er frühestens am Montag. "Ich hoffe auf die Zweitstimmen aus Germering, München und Oberbayern." Dürr stimmte mit Däke überein, als er sagte, im Landkreis Landsberg hätten die Grünen einen Zweitstimmenwahlkampf für den aus Landsberg stammenden Landtagsabgeordneten Ludwig Hartmann geführt.

Die SPD erreichte im Stimmkreis fast den Landesschnitt von 20,9 Prozent. Das Ergebnis kommentierte Herbert Kränzlein so: "Es reicht bei mir nicht zur Euphorie, aber zur Freude." Als Stimmenfänger habe Christian Ude gewirkt. "Er war Gold wert, Ude war unser Magnet, ihm gebührt Dank", lobte Kränzlein den Spitzenkandidaten. Allerdings kann sich Kränzlein Ude nicht als Spitze der Opposition im bayerischen Landtag vorstellen. Er hofft, dass für die SPD bei der Bundestagswahl "noch was drin" ist. Falls er keinen Platz im Landtag bekommen sollte, wolle er in seiner Partei "ordentlich und engagiert weitermachen".

Der neue Inhaber des Direktmandats, der 49 Jahre alte Alex Dorow sah sein Ergebnis als "großen Vertrauensvorschuss". Er wolle sich nun unter anderem die wichtigen Themen wie zweite Stammstrecke und Ausbau der S 4 vornehmem. Auch an der Windkraft-Debatte in Grafrath will er weiter teilnehmen. Dort sei ein 2000-Meter-Abstand zu Rotoren der Nachbarkommunen gerechtfertigt.

© SZ vom 16.09.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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