Landsberied:Unglert bleibt Vorsitzender

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Josef Unglert ist Mitgründer des Vereins Bauernquelle. Mit 29 Jahren wurde er vor 31 Jahren zum Vorsitzenden gewählt und findet jetzt keinen Nachfolger für das Amt. (Foto: Matthias F. Döring)

Bauernquelle-Verein findet keine neuen Führungskräfte

Von Peter Bierl, Landsberied

Der Verein Bauernquelle hat ein Nachwuchsproblem. Es finden sich keine jüngeren Leute, um den Vorsitz zu übernehmen. So stellten sich Josef Unglert als Vorsitzender und Alfred Wagner als Stellvertreter bei der Versammlung am Mittwoch im Dorfwirt von Landsberied für weitere zwei Jahre zur Verfügung. Unglert leitet den Verein inzwischen seit der Gründung vor 31 Jahren. Dem Verein zur Förderung der Selbstvermarktung im Landkreis gehören derzeit 62 Mitglieder an, die etwa 50 Betriebe repräsentieren. Zwei der Unternehmen stellen seinen Angaben zufolge ihre Direktvermarktung ein. Die übrigen sind Fördermitglieder.

Auf jeden Fall plagen die Direktvermarkter Zukunftssorgen. Unglert fürchtet, dass die kleinen Betriebe ebenso wie die Handwerker in zehn Jahren verschwunden sein werden. Schuld sind aus seiner Sicht die immer höheren Auflagen und Vorschriften. Jüngstes Beispiel sei der Fall des Dinkelhofes in Malching. Dort ordnete das Landratsamt eine Rückrufaktion für Eier an, nachdem das Veterinäramt einen Fäkalkeim auf einem Ei entdeckt hatte. Betroffen war eine Charge mit knapp 7000 Eiern. Der Tiermediziner Richard Bartels vom Ernährungsrat Fürstenfeldbruck hatte diese Aktion als übertrieben kritisiert. Eine solche Maßnahme soll es angeblich in solchen Fällen nur in Bayern geben.

Am Mittwoch konnten die Direktvermarkter ihre Klagen gleich direkt bei Landrat Thomas Karmasin (CSU) und dem Landtagsabgeordneten Hans Friedl (Freie Wähler) loswerden. "Von denen hat aber auch keiner eine Lösung", bilanzierte Unglert. Auf der Versammlung stellte Michaela Bock von Ziel 21 den Ernährungsrat und seine Arbeit vor. Unglert wünscht sich, dass das Gremium sich mit Erwachsenenbildung beschäftigt. Neben der Bürokratie sei das Hauptproblem für die Direktvermarkter das mangelnde Verständnis vieler Verbraucher für die Qualität von Lebensmitteln und deren Preis.

Einige neue Gesichter gibt es immerhin im Vorstand der Bauernquelle. Die Geschäftsführerin Dolores Beischl wurde von Sebastian Best abgelöst. Neue Schriftführerin des Vereins ist Susanne Beck. Von den Beisitzern verabschiedete sich Christiane Huber, für sie wurde Robert Reichlmayr in das Gremium gewählt.

Außerdem beschloss die Versammlung, sich im kommenden Jahr an den Gesundheitstagen in Kloster Fürstenfeld zu beteiligen. Am Samstag wird der Bauernmarkt in der Tenne laut Unglert länger geöffnet werden, so dass die Besucher die Möglichkeit haben, dort mit den Direktvermarktern ins Gespräch zu kommen und deren Erzeugnisse zu testen.

© SZ vom 06.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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